Donald Trump erhält den allerersten FIFA-Friedenspreis bei WM-Auslosung – was steckt dahinter?

Donald Trump als Friedensstifter? Bei der Auslosung zur FIFA-Weltmeisterschaft 2026 in Washington DC wurde der ehemalige US-Präsident tatsächlich mit dem neu geschaffenen FIFA-Friedenspreis geehrt.

Donald Trump
© Hector Vivas - FIFA
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Die Gala im berühmten Kennedy Center wirkte fast wie eine persönliche Huldigung für Donald Trump und sorgte international für viele fragende Gesichter – und einige erhitzte Gemüter.

Trump im Rampenlicht: FIFA kürt eigenen „Friedenseinsatz“

Die FIFA entschied sich im Vorfeld der Weltmeisterschaft 2026, einen eigenen Friedenspreis zu schaffen – offenbar mit Trump als Zielperson. FIFA-Präsident Gianni Infantino überreichte dem früheren US-Präsidenten die Auszeichnung und lobte ihn für

„außergewöhnliche Taten, um Frieden und Einheit weltweit zu fördern“.

Trump selbst ließ keine Gelegenheit aus, sich ins rechte Licht zu rücken: Er betonte im Rahmen der Veranstaltung, er habe „Millionen von Menschenleben gerettet“, und nannte etwa den Kongo sowie Indien und Pakistan als Stationen seines angeblichen Friedenseinsatzes.

Das Setting der Gala wirkte ganz auf Trump zugeschnitten: Zu den musikalischen Gästen zählten Andrea Bocelli und die Village People, beide nach Trumps Geschmack. Selbst der WM-Ball zeigte sein Konterfei, und das Publikum musste sich öffentlich Trumps Dankesreden und Lobhudeleien auf die FIFA gefallen lassen. Trump gratulierte Infantino für einen „noch nie dagewesenen“ WM-Event und freute sich über „Rekord-Verkaufszahlen“ bei den Tickets.

Kritik am Preis: So politisch ist der FIFA-Auftritt

Während Infantino und Trump ihre gegenseitige Bewunderung offen zelebrierten, regte sich vor und hinter den Kulissen heftige Kritik. Die Preisvergabe entpuppte sich als hochpolitischer Akt: Menschenrechtsorganisationen wie Human Rights Watch erinnerten daran, dass die US-Immigrationspolitik und die Behandlung von Gästen unter Trump häufig in der Kritik standen. Laut Minky Worden von Human Rights Watch hat die FIFA eine:

„Verpflichtung, die Rechte aller Teilnehmer, Delegationen und Besucher zu schützen“.

Auch die ACLU machte deutlich: Die Kombination aus FIFA-Friedenspreis und Trump sei angesichts restriktiver US-Migrationspolitik „kaum zu rechtfertigen“.

Das Auswahlverfahren für den neuen Preis ist übrigens alles andere als transparent: Die frisch geschaffene Kommission „Soziale Verantwortung“, geleitet vom birmanischen Geschäftsmann Zaw Zaw, soll künftig für mehr Klarheit sorgen. Ob das gelingt, bleibt abzuwarten. Einige erinnern sich noch daran, dass Trump in der Vergangenheit vergeblich nach dem Friedensnobelpreis strebte. Jetzt wurde ihm ein maßgeschneiderter FIFA-Preis überreicht.

Auch bei den geladenen Gästen stach Trump aus dem Kreis der Co-Gastgeber heraus. Während Claudia Sheinbaum, Präsidentin von Mexiko, und Kanadas Premier Mark Carney bei der Auslosung eher im Hintergrund standen, dominierte Trump die Bühne. Das Protokoll war dermaßen auf ihn zugeschnitten, dass selbst Fußballpromis wie Shaquille O’Neal, Wayne Gretzky oder Tom Brady und die Moderatoren Kevin Hart und Heidi Klum kaum wahrgenommen wurden.

Mehr Schein als Sein? Skeptische Stimmen zur Preisvergabe

Die Veranstaltung in Washington wurde von internationalen Beobachtern als „Trump-Show“ wahrgenommen – die Kritik reißt nicht ab. Viele bezweifeln Trumps wiederholt betonte Rolle als weltweiter Friedensvermittler. Seine Behauptungen, er habe weltweite Konflikte gelöst – zum Beispiel in Nahost, zwischen Israel und dem Iran oder zwischen Armenien und Aserbaidschan – gelten als stark überhöht oder schlicht nicht belegbar.

Mehrere Delegationen äußerten sich skeptisch: Der Iran zog zwischenzeitlich sogar erwägte einen Boykott wegen Visa-Fragen, während Haiti über mangelnde Klarheit bei der Teilnahme klagte. Auch intern wächst der Widerstand gegen die Strategie von FIFA-Boss Infantino. Einigen Beobachtern zufolge ist die FIFA dabei, ihre Prinzipien preiszugeben – zugunsten populärer, aber umstrittener Akteure. Sportliche Details wie die erstmalige Teilnahme von Curaçao, Jordanien, Kap Verde oder Usbekistan und der Ausbau des Turniers auf 48 Teams gingen vor lauter Polit-Show fast unter.

Auch die hohe Ticketpreispolitik und der Eindruck, dass die FIFA mit Trump und dessen Familie immer enger verflochten ist – etwa durch die Benennung von Ivanka Trump in ein Bildungsprogramm der FIFA – werfen zusätzliche Fragen über Zweck und Glaubwürdigkeit der Preisvergabe auf.

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Verwendete Quelle:

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