Neue 99 Millionen Jahre alte Tierart in Bernstein entdeckt

Es ist zwar kein T-Rex, aber die Entdeckung dieser kleinen Schnecke, die in John Hammonds moskitoartigem Bernstein gefangen ist, wäre beeindruckender, als es den Anschein hat. In einer neuen Studie werden einige Details beschrieben, die die Paläontolog:innen faszinieren.

Neue 99 Millionen Jahre alte Tierart in Bernstein entdeckt
© Gabi Scott@Unsplash
Neue 99 Millionen Jahre alte Tierart in Bernstein entdeckt

Ist das ein neuer Dinosaurier? Ein Monster aus der Jurazeit, voll mit Schuppen, scharfen Zähnen und scharfen Krallen? Nein, es handelt sich eher um einen kleinen Ammoniten als um einen riesigen Triceratops. Aber die großen archäologischen Entdeckungen sind nicht immer dort, wo man sie vermutet...

Eine Muschel in Bernstein

Tatsächlich haben wir es auf den ersten Blick nur mit dem Fossil einer kleinen, prähistorischen Schnecke zu tun. Doch bei genauerem Hinsehen verrät uns dieses kleine, in Bernstein gefangene Exemplar tatsächlich viel über die Evolution der Schnecken.

Die kleine Schnecke, die in dem Harz gefangen ist, ist 99 Millionen Jahre alt und war somit "ein Zeitgenosse der Dinosaurier", wie die Forschenden erklärten.

Eine Schnecke als Zeitgenosse der Dinosaurier

Auch wenn das kleine Tier nicht die gleiche Gunst genießt wie unsere tyrannischen Eidechsen, wird dieses Tier, dessen Entdeckung am 14. März 2023 bekannt gegeben wurde, im Juni nächsten Jahres im Naturhistorischen Museum in Colmar ausgestellt. Sie wird bereits von Wissenschaftler:innen, die sich mit der Evolution von Arten beschäftigen, untersucht.

Archaeocyclotus brevivillosus, wie er getauft wurde, ist eine neue Art, die völlig "neu für die Wissenschaft" ist, wie das Museum in seiner Pressemitteilung schreibt. Die Schale ist 9 Millimeter lang und 3 Millimeter hoch.

Behaarte Schnecke

Laut einer Studie, die im Dezember 2022 in der Zeitschrift Cretaceous Research veröffentlicht wurde, könnte diese "Behaarung vielfältige selektive Vorteile für diese Tiere dargestellt und somit insbesondere ihren Austritt aus dem Wasser in die kontinentalen Landmilieus während der Sekundärzeit begünstigt haben", erklärt das Museum, das die wertvolle Schale von einem privaten Sammler geschenkt bekommen hat.

Einer der Autor:innen der Studie und dem Colmarer Museum angeschlossener Forscher, Jean-Michel Bichain, gibt uns weitere Informationen über die Vorkommen der in Burma gefundenen behaarten Schnecke.

Er wird von AFP zitiert und erklärt, dass "es 30 Schneckenarten gibt, die im birmanischen Bernstein bekannt sind", was diese neue Schnecke zu einer "außergewöhnlichen" Entdeckung macht, die uns "ein echtes Fenster in die Biodiversität der Dinosaurier-Ära öffnet".

Verwendete Quelle:

France Info: Découverte d'un escargot fossile "poilu" vieux de 99 millions d'années, bientôt exposé à Colmar

Aus dem Französischen übersetzt von Gentside Frankreich

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