3.000 Jahre altes Grab enthüllt alte Bestattungssitten

Im Norden Perus wurde von einem Archäologenteam eine alte Grabstätte entdeckt. Sie verrät uns mehr über die damaligen Bestattungsrituale.

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© Leeuwtje@Getty Images
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Während einige Teile der Vergangenheit noch immer ein Rätsel sind (Was verursachte das Verschwinden der Dinosaurier? Wo liegt Atlantis?), offenbaren sich uns andere mit verblüffender Leichtigkeit. Vor kurzem entdeckten Archäolog:innen an der berühmten archäologischen Stätte Pacopampa in Peru ein über 3.000 Jahre altes Grab. Eine wertvolle Entdeckung, die in einer Reihe mit anderen steht und einen besseren Einblick in die Sitten und Gebräuche großer vergangener Zivilisationen ermöglicht.

Eine Begräbnisstätte nur für die Elite?

Der peruanische Archäologe Juan Pablo Villanueva hat zusammen mit japanischen Kolleg:innen in Pacopampa auf etwa 2.500 m Höhe ein kreisförmiges Grab ausgegraben, das mehr als 3.000 Jahre alt ist. Die Mission, das Pacopampa Archaeological Project, wurde vor mehreren Jahren eingeweiht und bringt vielversprechende Ergebnisse, wie das peruanische Kulturministerium berichtet. Die immer bedeutenderen Funde ermöglichen es, den kulturellen Reichtum der Prä-Inka-Zivilisationen, die zwischen 1200 und 500 v. Chr. blühten, zu schätzen.

"Wir haben vor kurzem das Grab eines Mannes entdeckt, das 3.000 Jahre alt ist", sagte Juan Pablo Villanueva der Nachrichtenagentur AFP. "Alles deutet darauf hin, dass es sich um einen Priester aus den Anden handelt, einen der ersten. Er wurde mit zahlreichen Opfergaben beigesetzt, deren Erhaltungszustand nahezu unverändert ist".

Das Grab hatte einen Durchmesser von 3 Metern und befand sich etwa 1 Meter unter der Oberfläche. Das Innere war ritualisiert. Ein dicker Mantel aus Asche und Erde bedeckte das Skelett, das mit dem Kopf nach unten und nach Süden gerichtet begraben wurde, während seine gekreuzten Füße in die entgegengesetzte Richtung zeigten. Eine Anordnung, die die Forscher nicht erklären können.

Religiöse Riten und Überzeugungen

Wie bei vielen Begräbniszeremonien dieser alten Zeit wurde der Übergang ins Jenseits durch Opfergaben erleichtert. Unter den Artefakten, die aus dem Grab des "Priesters der Anden" ausgegraben wurden, fanden die Archäolog:innen Keramikschalen und Siegel. Eines der Siegel war mit dem Gesicht eines Jaguars und das andere mit dem Gesicht eines Mannes verziert. Yujo Seki, der die Expedition auch mit leitete, erklärt, dass diese wahrscheinlich dazu dienten, Bilder auf den Körper des Verstorbenen zu stempeln. Damit sollte sein hoher Status bekräftigt werden.

Diese jüngste Entdeckung ist Teil einer Reihe anderer bedeutender Funde, die am selben Ort gemacht wurden. Es wurden Überreste eines großen religiösen Komplexes, aber auch andere Gräber mit Opfergaben ausgegraben. Das Skelett einer Frau wurde zusammen mit goldenen Ohrringen und Halsketten aus Muscheln gefunden. Aber auch die Überreste anderer prominenter religiöser Persönlichkeiten wurden mit goldenen Halsketten oder schwarzen Keramikgegenständen beigesetzt. Diese gut erhaltenen Spuren der Vergangenheit ermöglichen es, einen tiefen Einblick in die Bestattungsrituale und religiösen Praktiken außergewöhnlicher Zivilisationen zu erhalten.

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Verwendete Quelle:

Euronews: Archaeologists unearth ceramic-filled tomb of 3000-year-old priest in Peru

Aus dem Französischen übersetzt von Gentside Frankreich

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