Russe besetzt Botschafts-Baustelle: So geht die Regierung (nicht) gegen ihn vor

Nachdem der Bau einer russischen Botschaft in Australien verboten wurde, droht Russland mit einem Gerichtsverfahren und stationiert einen Russen auf der Bauruine.

Russe besetzt Botschafts-Baustelle: So geht die Regierung (nicht) gegen ihn vor
© Richard Baker@Getty Images
Russe besetzt Botschafts-Baustelle: So geht die Regierung (nicht) gegen ihn vor

In Canberra war der Bau eines Gebäudes für Russlands Botschaft vorgesehen, doch dieser kommt letztlich nicht zustande. Nun besetzt ein Russe die Bauruine, nachdem Russland ein "gerichtliches Vorgehen gegen die entsprechende Entscheidung australischer Behörden angekündigt" hat, wie t-online berichtet.

Russe auf Bauruine stationiert

Scheinbar hat Russland als Folge des Baustopps einen angeblichen Diplomaten auf dem Gelände untergebracht. Der Russe soll in Jogginganzug und Bomberjacke in einer Hütte auf der Baustelle seinen Freitag verbracht haben.

Ein Sprecher der australischen Regierung soll am Freitag gegenüber AFP gesagt haben, dass Moskau beschlossen habe, "die Gültigkeit der Gesetzgebung auf verfassungsrechtlicher Basis" vor Gericht in Australien anzufechten.

Spionage in Australien

Die australische Regierung blockierte das russische Bauvorhaben schnellstmöglich per Gesetz nach einer Sitzung des Sicherheitsausschusses, da Spionage befürchtet wurde, so n-tv. Allerdings hält sich nun ein Mann mit angeblichem Diplomaten-Schutz auf dem Baugelände auf.

Aufgrund dessen trauten sich die australischen Behörden bislang nicht, den Russen von Ort und Stelle zu vertreiben. Zwar parken in der Nähe der Bauruine Polizeiwagen, doch eingegriffen hat niemand. So soll der Mann laut Angaben gemütlich seine Zigarette geraucht haben und in seiner heruntergekommenen Hütte fernsehen.

Gemütlich Zigarette rauchen

Laut Premierminister Anthony Albanese sei der Mann in Jogginganzug "keine Bedrohung" für die nationale Sicherheit Australiens. Seit 2008 pachtet Russland das direkt an das Parlamentsgebäude grenzende Gelände, 2011 erhielt das Land dann die Genehmigung zum Bau einer neuen Botschaft.

Doch im Sommer 2022 versuchte die australische Regierung, diesen Pachtvertrag wegen "Nichteinhaltung einzelner Klauseln in der Baugenehmigung aufzulösen", wie t-online beschreibt.

"Ästhetischer Gesamteindruck" gestört

Als Begründung hieß es seitens der Planungsbehörde, dass der "ästhetische Gesamteindruck" durch die russische Dauerbaustelle das Diplomatenviertel nach unten ziehe.

Allerdings blieb das Vorgehen Australiens gegen den Bau erfolglos, denn im Mai 2023 wurde der Antrag für ungültig erklärt, weshalb nun das Gesetz des Baustopps erlassen wurde, so n-tv weiter.

Verwendete Quellen:

t-online: 'Russischer "Diplomat" besetzt Baustelle in Australien

n-tv: 'Russland will Botschaft per Gericht durchsetzen'

Russland: Wladimir Putin soll mindestens drei Doppelgänger haben Russland: Wladimir Putin soll mindestens drei Doppelgänger haben