Nordkorea: Kim Jong-un feuert erneut Raketen ab

Kim Jong-un kann es einfach nicht lassen: Nordkorea feuert wieder einmal mehrere Raketen im japanischen Meer ab und sorgt damit für Panik in der Bevölkerung. Die japanische Regierung reagiert mit einer Massenevakuierung und empfiehlt den Bürgern Schutz zu suchen, während Südkorea ebenfalls militärische Stärke zeigt.

Frau verfolgt die Nachrichten über den Abschuss der Interkontinentalrakete über Japan
©
Frau verfolgt die Nachrichten über den Abschuss der Interkontinentalrakete über Japan

Insgesamt wurden 23 nordkoreanische Raketen gesichtet, die letztendlich in die Gewässer zwischen Japan und Südkorea eingeschlagen sind. Bei den meisten davon handelt es sich um Kurzstreckenraketen, doch eine davon soll eine Interkontinentalrakete gewesen sein.

Kalter Krieg im pazifischen Ozean

In Anbetracht dessen, dass Kim Jong-un erst vor kurzem den USA und Südkorea mit dem Einsatz von Atomwaffen gedroht hatte, könnte der jüngste Waffentest kaum provozierender sein. Gleichzeitig sorgt Nordkoreas Befürwortung der russischen Invasion in der Ukraine und die mögliche Unterstützung der russischen Armee für weitere Spannungen auf internationaler Ebene.

Allerdings hat Südkorea die Provokationen nicht unbeantwortet gelassen. Als Vergeltungsmaßnahme wurden postwendend zwei Kampfjets losgeschickt, um Luft-Boden-Raketen in die Gewässer vor der nordkoreanischen Küste zu schießen.

Wie ABC News berichtet, ist der südkoreanische Joint Chiefs of Staff (Vereinigter Generalstab) mit der Verteidigungsbereitschaft der seiner Streitkräfte zufrieden:

Dieser Präzisionsschlag unseres Militärs zeigt, dass wir den Willen haben, auf jede Art von Provokation entschlossen zu reagieren, und die Fähigkeit und Bereitschaft, den Feind präzise zu treffen.

Nordkorea fühlt sich provoziert

Nordkorea versetzt sich selbst in die Opferolle und rechtfertigt seine Raketentest als Reaktion auf die kürzlich durchgeführten Militärübungen der Alliierten in den pazifischen Gewässern. Pak Jong Chon, Sekretär des Zentralkomitees der regierenden Arbeiterpartei Nordkoreas, sagte in einer Erklärung gegenüber der staatlichen Nachrichtenagentur KCNA:

Die Anzahl der an "Vigilant Storm" beteiligten Kampfflugzeuge beweist, dass die Übung aggressiv und provokativ ist und speziell auf Nordkorea abzielt. Sogar der Name der Übung ist eine Nachahmung der von den USA geführten Operation "Desert Storm" gegen den Irak in den 1990er Jahren.

Wie Gulf News berichtet, weißt der Sprecher des US-Außenministeriums, Ned Price, diese Vorwürfe entschieden zurück. Er beteuert, dass die Übungen rein defensiver Natur seien, und dass man keine feindlichen Absichten gegenüber dem Land hegten. Gleichzeit stellt er aber auch klar, dass die Vereinigten Staaten und ihre Verbündeten Nordkorea gewisse Grenzen setzt, indem er sagt:

Wenn Nordkorea seine Atomtests wieder aufnehmen würde, hätte dies tiefgreifende Kosten und Konsequenzen zur Folge. Es wäre ein gefährlicher, destabilisierender Schritt.

Verwendete Quellen:

  • ABC News: North Korea tests 23 missiles, prompting response from South Korea and raising tensions
  • Gulf News: North Korea fires 23 missiles, one lands off South Korean coast
  • KCNA: Press Statement of Secretary of WPK Central Committee Pak Jong Chon
Regiert Kim Jong-un Nordkorea bald mit seiner Tochter? Regiert Kim Jong-un Nordkorea bald mit seiner Tochter?