Forschende erklären: "Hölzerner Phallus" aus dem 2. Jahrhundert war vielleicht gar kein Sextoy

Objekt als Glücksbringer? Stößel zum Zerdrücken von Lebensmitteln? Nähwerkzeug oder sogar... ein Becher? Dieses hölzerne Objekt aus dem Römischen Reich fasziniert die Forschenden.

Forschende erklären: "Hölzerner Phallus" aus dem 2. Jahrhundert war vielleicht gar kein Sextoy
© Gwen Mamanoleas@Unsplash
Forschende erklären: "Hölzerner Phallus" aus dem 2. Jahrhundert war vielleicht gar kein Sextoy

Dieses hölzerne Objekt, dessen Verwendung von Historiker:innen und Archäolog:innen noch in Frage gestellt wird, hat einiges an Überraschungen zu bieten. Gefunden in der Nähe des Hadrianswalls an der Grenze zwischen Schottland (wo eine Pyramide im Wald steht) und England, ist das, was man für ein Nähwerkzeug hielt, vielleicht in Wahrheit ein antikes Sexspielzeug aus dem 2. Jahrhundert.

Ein "Sextoy" aus dem 2. Jahrhundert?

Handelt es sich um den ersten hölzernen Dildo der westlichen Geschichte? Vielleicht. Kleopatras selbstgebauter Vibrator mit seinem wiederverschlossenen Papyrus voller Bienen (erstaunlich, nicht wahr? ) wird nie übertroffen werden, aber dieser etwas rudimentäre Dildo wäre ebenfalls ein Teil der Geschichte des sexuellen Vergnügens!

Expert:innen zufolge könnte das hölzerne Werkzeug, das in einem Graben in der Nähe von Vindolanda gefunden wurde, tatsächlich das älteste Beispiel für einen hölzernen Phallus sein, das im ehemaligen Römischen Reich gefunden wurde.

Der älteste hölzerne Phallus des Römischen Reiches?

Dr. Rob Collins, Dozent für Archäologie an der Universität Newcastle, erklärte: "Wir wissen, dass sowohl die alten Römer und Römerinnen als auch die osteuropäischen Völker Gegenstände dieser Art benutzt haben".

Ein Glücksbringer?

Er fährt fort: "Wir wissen, dass die Römer und Griechen der Antike Sexualinstrumente benutzten, dieses Objekt aus Vindolanda könnte ein Beispiel dafür sein". Die Forschenden erklärten jedoch, dass es sich auch um einen Glücksbringer oder ein Werkzeug zum Mahlen von Zutaten handeln könnte.

Oder es handelt sich in Wahrheit um ein Werkzeug zum Ausbessern von Kleidungsstücken. Allerdings entfernen sich die Forschenden bei ihrer Analyse immer mehr von der Annahme, es könnte sich um eine Penis-Darstellung handeln. An der Fundstelle in der Nähe von Hexham in Northumberland wurden auch Accessoires und andere kleine Werkzeuge sowie Reste von Lederriemen entdeckt.

Wie Dildos damals aussahen

Zwei Expert:innenen von der Universität Newcastle und dem University College Dublin behaupten, dass das 16 cm große Objekt auch einen intimeren Zweck gehabt haben könnte. Als die beiden Analysten den Gegenstand untersuchten, stellten sie fest, dass seine Enden deutlich glatter waren, was auf eine wiederholte Verwendung im Laufe der Zeit hindeutet.

Eine weitere Analyse des hölzernen Phallus, diesmal von der Cambridge University Press, hat jedoch eine neue Theorie aufgestellt. Demnach handelt es sich vermutlich nicht um ein Sexspielzeug. Virginie Girod, Doktorin der Geschichte, erklärt, dass es in der römischen Zeit durchaus Dildos gab.

Sie waren allerdings aus "Leder und mit Wolle gepolstert, also weicher und für diesen Zweck besser geeignet". Da Phallusdarstellungen in der römischen Antike üblich waren, wurde das Holzstück vielleicht als Statuette oder als Anhänger verwendet.

Verwendete Quelle:

BBC: Hadrian's Wall: Wooden 'Roman sex toy' found in Northumberland

Aus dem Französischen übersetzt von Gentside Frankreich

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