Immer wieder sorgen Knochenfunde auf Baustellen für Aufsehen und Unruhe. Bauarbeiter:innen und Anwohner:innen werden oft erschreckt, wenn sie bei ihren Arbeiten auf menschliche Überreste stoßen. Diese Funde stellen nicht nur die Betroffenen vor Rätsel, sondern auch die örtliche Polizei und Archäolog:innen. Die Ungewissheit darüber, woher die Knochen stammen, führt oft zu Spekulationen.
Grusel-Funde gibt es öfter
Die Entdeckung von Skeletten oder einzelnen Knochen verleiht dem Fundort eine düstere Atmosphäre. Die Vermutung, dass es sich um Opfer eines Verbrechens handeln könnte, verstärkt die Ängste und Unsicherheiten.
Die Polizei wird mit jeder Knochenentdeckung jedoch ebenso vor eine Herausforderung gestellt. Es gilt zunächst zu klären, ob es sich um aktuelle oder historische Überreste handelt. In Zusammenarbeit mit Archäolog:innen und Rechtsmediziner:innen werden die Knochen untersucht, um mögliche Hinweise auf die Identität der Toten oder die Todesumstände zu finden.
Erforschung der Gründe durch staatliche Kräfte
Die Gründe für das Auftauchen von Knochenfunden auf Baustellen oder an anderen Orten können vielfältig sein. In manchen Fällen handelt es sich um historische Friedhöfe, deren Existenz in Vergessenheit geraten ist. In anderen Fällen könnten die Überreste einer kriminellen Handlung zuzuordnen sein.
In Nordrhein-Westfalen ist es erst kürzlich zu einem solchen Fund gekommen, von dem bis jetzt niemand die Hintergründe kennt. Wie Bild berichtet, sind Arbeiter auf einer Baustelle auf Skelette gestoßen.
Aktueller Fund in Lippetal-Herzfeld
Beim Abriss eines Hauses in Lippetal-Herzfeld sind laut Bild im Erdreich an die 15 Schädel sowie Knochen ausgegraben worden und haben für einen großen Schrecken gesorgt. Die zuständigen Ermittler:innen sprechen davon, dass diese ungefähr 40 bis 50 Jahre alt sein könnten.
Die Kreispolizeibehörde Soest schreibt in ihrer am Mittwoch veröffentlichten Pressemitteilung folgendes zu dem Sachverhalt:
Die hinzugezogenen Polizeibeamten stellten die Knochen sicher. Diese werden am morgigen Donnerstag durch Experten der Rechtsmedizin Dortmund begutachtet. Nach einer ersten Einschätzung wird das Alter der gefundenen Überreste auf mindestens 40 bis 50 Jahre geschätzt. Die Kriminalpolizei Soest hat die weiteren Ermittlungen aktuell aufgenommen.
Diese Einschätzung soll laut Frankfurter Rundschau Aufschluss über mögliche Ursachen geben und klären, aus welcher Zeit genau die Knochen stammen. Die Zeitung berichtet auch von einem anderen, sehr ähnlichen Fall eines Klempners in England Anfang des Jahres.
Bei der Renovierung seines Badezimmers ist er auf Knochen gestoßen, so die Frankfurter Rundschau. In den sozialen Medien spricht der Handwerker davon, dass es sich bei dem Fund seiner Meinung nach tatsächlich um Menschenknochen handeln könnte.
Der Fall wird allerdings offenbar geklärt, denn Leute aus der Online-Community tippten bei den Knochen in England eher auf Tier-, konkret auf Schweineknochen. Laut Frankfurter Rundschau bestätigt der Vorbesitzer des Hauses des Klempners, dass sich an dieser Stelle früher eine Schweinestall befunden hat.
Was es mit dem aktuellen Knochenfund in Deutschland auf sich hat, bleibt abzuwarten. Die Polizei wird nach Abschluss der Ermittlungen ihre Erkenntnisse der Öffentlichkeit sicher ausführlich mitteilen.
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Verwendete Quellen:
Bild: Arbeiter finden 15 Skelette unter Haus
Frankfurter Rundschau: Polizei ermittelt nach Fund auf Baustelle: Arbeiter finden 15 Skelette unter Haus in NRW
Frankfurter Rundschau: Klempner macht ungewöhnlichen Fund im Badezimmer: „So etwas habe ich noch nie gesehen“
Presseportal.de: POL-SO: Lippetal-Herzfeld - Knochenfund bei Erdarbeiten (Kreispolizeibehörde Soest)