3.000 Jahre alter Wunschbrunnen in Deutschland entdeckt: Er gibt wertvolle Schätze preis

Eine archäologische Entdeckung in Bayern lässt vermuten, dass eine abergläubische Praxis, die heute noch sehr beliebt ist, bereits vor 3.000 Jahren üblich war.

3.000 Jahre alter Wunschbrunnen in Deutschland entdeckt: Er gibt wertvolle Schätze preis
© Johann Wilson/EyeEm@Getty Images
3.000 Jahre alter Wunschbrunnen in Deutschland entdeckt: Er gibt wertvolle Schätze preis

Habt ihr euch schon einmal vor einem Brunnen oder einer Quelle etwas gewünscht, bevor ihr eine Münze hineingeworfen habt? Wenn das der Fall ist, dann kennt ihr das Prinzip des Wunschbrunnens. In Deutschland haben Archäolog:innen die Überreste eines solchen Bauwerks gefunden, das den Aberglauben fördert.

Ein Wunsch gegen Opfergaben

Kurz gesagt ist das Prinzip dieser Brunnen recht einfach: Man opfert etwas Wertvolles, wie z. B. Münzen, um die Gunst eines Gottes, einer Göttin, des Schicksals oder irgendeiner höheren Instanz zu erlangen.

Das ist natürlich nicht wissenschaftlich, aber in der ganzen Welt und vor allem im Westen ist diese Praxis weit verbreitet, wie die Münzen zeigen, die man auf dem Grund mehrerer Brunnen in der Nähe von Touristenorten finden kann.

Laut Ouest France bringen manche Brunnen viel Geld ein: In den Brunnen von Disney World sollen sich jährlich etwa 20.000 Dollar ansammeln und angelockt von diesem verbotenen Geld, betreiben manche eine völlig neue Art des Angelns, um es zu ergattern.

So neu ist das Ganze dann doch nicht. In der Gemeinde Germering in Deutschland finden Wissenschaftler:innen vor Kurzem die Überreste eines 3.000 Jahre alten hölzernen Wunschbrunnens.

Keramik statt Münzen

Aufgrund seines Alters ist dieser Brunnen natürlich nicht mit Ein- oder Zwei-Euro-Münzen gefüllt. Vielmehr entdecken die Archäolog:innen Schmuck, Keramik und Tierzähne. Mathias Pfeil vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege sagt im Gespräch mit Arkeonews dazu:

Wir können nicht genau erklären, welche Motive unsere Vorfahren vor 3.000 Jahren dazu veranlassten, Schmuck und andere wertvolle Geschenke zu überreichen. Wir können aber davon ausgehen, dass es sich um Opfergaben für gute Ernten handelte.

Analysen zufolge soll der Wasserspiegel dieses Brunnens vor 3.000 Jahren erheblich gesunken sein. Daraus lässt sich logisch ableiten, dass eine Panik die Menschen in der Gegend dazu trieb, mit allen Mitteln sauberes Wasser zu finden.

Verwendete Quelle:

Süddeutsche Zeitung: Wunschbrunnen aus der Bronzezeit

Aus dem Französischen übersetzt von Gentside Frankreich

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