Ägypten: Eine Mumie gibt 3.500 Jahre nach ihrem Tod ihre Geheimnisse preis

Die Mumie eines ägyptischen Königs wurde von Wissenschaftler:innen analysiert. Dabei kamen erstaunliche Geheimnisse zu Tageslicht.

Ein Sarkophag
© assalve@Getty Images
Ein Sarkophag

Was verbirgt sich hinter dem Sarkophag von Amenophis I.? Um das herauszufinden, öffneten Wissenschaftler:innen der Universität Kairo sein Grab, allerdings nicht auf die klassische Art und Weise. Sie nutzten nämlich neue Technologien (die teilweise auch die Stimmen von Mumien rekonstruieren können), um Informationen über sein Gesicht, seinen Lebensstil und das mutmaßliche Alter seines Todes zu erhalten.

Nachbildung in 3D

Wie der Guardian berichtet, wurden die meisten königlichen Mumien exhumiert, doch Amenophis I. ist eine Ausnahme. Der 1.500 Jahre vor unserer Zeitrechnung geborene ehemalige ägyptische König fasziniert Wissenschaftler:innen seit seiner Entdeckung im späten 19. Jahrhundert.

Um seine Geheimnisse zu lüften, wählten die Forscher der Universität Kairo jedoch eine neue Methode, die auf der Tomographie basiert. Mithilfe dieser Technologie gelang es ihnen, sein Gesicht in 3D zu rekonstruieren, wobei sie einige interessante Details entdeckten.

Durch das Scannen des Inneren des Sarkophags konnten sie ableiten, dass Amenophis I. im Alter von etwa 35 Jahren starb, dass er beschnitten war und dass sein Sarkophag etwa 30 Amulette enthielt.

"Es scheint, dass Amenophis I. körperlich seinem Vater ähnelte. Er hatte ein kleines Kinn, eine schmale Nase, lockiges Haar und leicht vorstehende obere Zähne", sagt Prof. Sahar Saleem, die Hauptautorin der Studie.

Ein Gebiss in perfektem Zustand

Es war vor allem der Zustand der Zähne von Amenophis I., der die Forscher verblüffte. Für die Professorin ist dies ein Beweis dafür, dass diese Einbalsamierungsmethode die Körper effektiv konserviert:

Mumifizierte Körper sind gut erhalten. Die Zähne von Amenophis waren gut erhalten, daran besteht kein Zweifel. Viele königliche Mumien hatten ein schlechtes Gebiss, aber das war bei Amenophis nicht der Fall.
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