Israel: Archäolog:innen finden 1.000 Jahre altes Ei.. und zerbrechen es

Bei archäologischen Ausgrabungen in Israel wurde ein intaktes 1.000 Jahre altes Hühnerei gefunden. Ein seltener Fund, der leider nicht gerade glücklich für das Ei ausgeht.

Ein Archäologe an einer Fundstätte in Cadiz, Spanien
© JR Harris@Unsplash
Ein Archäologe an einer Fundstätte in Cadiz, Spanien

Im Rahmen eines Programms zur Erweiterung der Stadt machen Archäologen der Israel Land Authority in der Stadt Javne einen überraschenden Fund. Sie entdecken eine großflächige und vielfältige Handelszone aus dem byzantinischen Zeitalter.

Bei den Ausgrabungen stoßen die Archäologen auch auf ein etwa 1.000 Jahre altes Hühnerei, das noch vollkommen intakt ist. In unmittelbarer Nähe finden sie auch drei Knochenpüppchen, die als Spielzeuge genutzt wurden und eine Öllampe in einer 120 x 80 x 130 cm großen Senkgrube. Verschlossen, trocken und luftgeschützt hat diese eine perfekte Konservierung des Fundstücks ermöglicht.

Ein außerordentlicher Fund

Dr. Lee Perry Gal ist Experte für Federtiere bei der Israel Antiquities Authority und erklärt:

Man hat bereits aus früheren Zeiten Fragmente von Eierschalen gefunden, zum Beispiel in der Stadt Davids, in Caesarea und Apollonia, doch aufgrund der Zerbrechlichkeit der Eier, konnte bisher kein ganzes Hühnerei konserviert werden. Selbst auf weltweiter Ebene handelt es sich um einen extrem seltenen Fund. Manchmal findet man bei archäologischen Ausgrabungen Strausseneier, deren dicke Schale schützt sie.

Alla Nagorsky, Archäologin und Leiterin der Ausgrabungen der Israel Antiquities Authority erklärt ihrerseits:

Selbst heute überleben die Eier nicht lange in den Kartons der Supermärkte. Es ist unglaublich, dass dieser Fund 1.000 Jahre alt ist! Dass dieses Ei erhalten ist, haben wir ganz offensichtlich den äußeren Umständen zu verdanken, in denen es Jahrhunderte über lag, in einer Senkgrube in weichen menschlichen Ausscheidungen, die es konserviert haben.

Dann das große Missgeschick

Israel Antiquities Authority berichtet, dass die Geflügelzucht vor etwa 2.300 Jahren, in der hellenistischen Epoche und zu den Anfängen des römischen Reichs in Israel eingeführt wurde. Ab dem 7. Jh. und der islamischen Periode nimmt die Zahl der auf dem Gebiet gefundenen Schweineknochen mit dem Schweinefleischverbot ab, wie Dr. Perry Gal erklärt:

Die Familien brauchten ein Ersatzprotein, das nicht kühl gelagert werden musste und so konsumierten sie Eier und Hühnerfleisch.

Obwohl sie absolut sorgfältig vorgehen, schaffen die Archäologen es nicht, das Ei unbeschadet aus der Senkgrube zu bergen. Doch es ist ihnen gelungen, das Ei anschließend in einem Labor wieder in den Zustand zurückzuversetzen, in dem sie es gefunden haben und Dr. Perry Gal fährt fort:

Leider hatte das Ei einen kleinen Riss an der Unterseite, sodass der Großteil des Inhalts ausgetreten ist. Es war nur noch ein Rest des Eigelbs übrig, welchen wir für künftige DNA-Analyse konserviert haben.
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