Luzidität kurz vor dem Tod: Hospizschwester erklärt das häufige Phänomen

Hospizschwester Julie erklärt auf ihrem YouTube-Kanal viele Phänomene am Sterbebett. In letzter Zeit hat sie über eines gesprochen, das kurz vor dem Tod auftritt: Luzidität im Endstadium.

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© Cavan Images/Raffi Maghdessian@Getty Images
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Das Thema Tod fasziniert die Menschen schon so lange, wie wir denken können. Unabhängig davon, ob wir uns Sorgen darüber machen, was als Nächstes kommt oder ob es wirklich ein "Leben nach dem Tod" gibt, machen sich andere Gedanken darüber, was vor unserem Ableben geschieht. Die Hospizschwester Julie McFadden hat es sich zur Aufgabe gemacht, Familien auf ihrem YouTube-Kanal darüber aufzuklären, was vor und nach dem Tod passiert. Heute befassen wir uns mit einem weit verbreiteten Phänomen, das als Luzidität im Endstadium bekannt ist.

Was ist terminale Luzidität?

Laut Krankenschwester Julie kommt es zur terminalen Luzidität, auch bekannt als "Rallye" oder "Surge", wenn jemand sehr krank ist und "plötzlich einen Energieschub bekommt". Es gibt noch keine eindeutige wissenschaftliche Erklärung dafür, warum dies geschieht, aber es gibt einige Theorien. Einige Expert:innen glauben, dass dies durch einen Anstieg des Cortisolspiegels oder anderer Hormone im Blut verursacht wird.

Krankenschwester Julie erklärt:

Das kommt sehr häufig vor. Etwa einer von drei unserer Patienten wird im Endstadium luzid sein.

Da es sich um ein häufiges Phänomen handelt, ist es das Ziel von Schwester Julie, die Familien über dieses Phänomen aufzuklären, damit sie wissen, dass sie diesen Energieschub genießen können, da der Patient oder die Patientin wahrscheinlich bald darauf sterben wird.

Laut Healthline ist es bei Demenzkranken wahrscheinlicher, dass sie im Endstadium luzid sind. Sie erklären:

Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) leben weltweit mehr als 55 Millionen Menschen mit Demenz, und sie ist eine der häufigsten Ursachen für Tod und Behinderung.

Manche Patient:innen erleben kurz vor ihrem Tod einen "kurzen Ausbruch geistiger Klarheit", was für Ärzt:innen und Angehörige gleichermaßen irreführend sein kann.Laut Healthline können auch Patient:innen, die einen Schlaganfall oder bestimmte Krebsarten erlitten haben, im Endstadium klar denken. Das Phänomen kann einige Stunden, manchmal sogar bis zu einem ganzen Tag andauern.

Julie erzählt von eigenen Erfahrungen mit Patient:innen

Die Krankenschwester Julie McFadden begann ihre Karriere als Krankenschwester auf der Intensivstation, bevor sie in die Hospizpflege wechselte. Dort erfuhr sie von der Luzidität im Endstadium und wurde aufgefordert, "die Familien darüber aufzuklären", da sie nicht allgemein bekannt ist. In ihrem Youtube-Video erklärt sie, dass sie nicht an das Phänomen geglaubt hat, bevor sie es bei ihren Hospizpatient:innen vor deren Tod tatsächlich beobachten konnte.

Krankenschwester Julie hat die Erfahrung gemacht, dass Patient:innen im Endstadium der Luzidität plötzlich hungrig sind oder gehen können und in der Regel ein oder zwei Tage später versterben. Das Phänomen kann für die Familie des Patienten oder der Patientin sehr traumatisch sein, da sie erwarten, dass die Person wieder gesund wird, weil sie diesen "tollen Tag" hatte.

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Verwendete Quellen:

YouTube: What happens on the Death Bed

Healthline: Exploring the Science Behind Terminal Lucidity

Aus dem Englischen übersetzt von Ohmymag UK

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