Prigoschin: Wagner-Chef rekrutiert trotz Deal weiter

In einer jüngsten Nachricht wendet sich Jewgeni Prigoschin an die russische Bevölkerung. Trotz Deal sucht die Wagner-Gruppe angeblich weiterhin Kämpfer.

Prigoschin: Wagner-Chef rekrutiert trotz Deal weiter
© Mikhail Svetlov@Getty Images
Prigoschin: Wagner-Chef rekrutiert trotz Deal weiter

Die aktuellste Nachricht von Wagner-Chef Prigoschin könnte andeuten, inwiefern er sich an den Deal mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin hält. Angeblich rekrutiert Prigoschin weiterhin Kämpfer für die Ukraine.

Deal mit Putin

In einem Audio soll der Wagner-Chef mitgeteilt haben: "Ich bin sicher, dass ihr bald unsere nächsten Siege an der Front sehen werdet". Unklar bleibt jedoch, von welcher Front die Rede ist. Prigoschin benötige nun die Unterstützung der Bevölkerung "mehr denn je", wie t-online berichtet.

Zuvor stellte er seine Wagner-Truppen vor die Wahl, Verträge mit dem russischen Verteidigungsministerium zu unterzeichnen oder ihm "ins Exil nach Belarus" zu folgen.

Gegen die "Verräter"

Weiter heißt es laut Wagner-Chef: "Ich möchte, dass ihr versteht, dass unser Gerechtigkeitsmarsch das Ziel hatte, die Verräter zu bekämpfen und unsere Gesellschaft zu mobilisieren".

Vor einer Woche besetzten die Söldner die südrussische Stadt Rostow am Don, Prigoschins Kämpfer marschierten in Richtung Moskau. Allerdings gab der Wagner-Chef frühzeitig auf, Putin soll ihm und seinen Söldnern daraufhin Straffreiheit zugesichert haben. Eine Flucht ins Exil nach Belarus wäre genehmigt gewesen.

Er rekrutiert weiter

Dementsprechend fraglich sei es laut t-online, dass Prigoschin weitere Kämpfer für die Ukraine rekrutiert. Das Medium berichtet, dass die Gruppe angeblich auf Telegram noch am Montag nach Rekruten gesucht haben soll.

Ob Jewgeni Prigoschin tatsächlich nach Belarus geflohen ist, bleibt auch trotz seiner Audiomitteilung unklar. Laut Präsident Lukaschenko sei der Wagner-Chef jedoch nach seinem Deal mit Putin tatsächlich ins Land geflogen.

Konsequenzen für Prigoschin

Konsequenzen sind bislang für Prigoschin nicht in Sicht, doch es stellt sich die Frage, ob "Putin [...] diesen Machtverlust, diesen Gesichtsverlust" akzeptieren kann, so Stefan Meister gegenüber dem WDR. Der Politologe bei der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik sagt weiter: "Wir werden sehen, ob Prigoschin das persönlich überleben kann.“

Verwendete Quellen:

t-online: '"Bald seht ihr unsere nächsten Siege an der Front"'

WDR: 'Nach dem Wagner-Aufstand – Was passiert da gerade in Russland?'

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