Ursula von der Leyen: Wird sie die nächste Bundespräsidentin?

Frank-Walter Steinmeier wird nicht noch ein weiteres Mal für das Amt des Bundespräsidenten kandidieren dürfen. Seine Nachfolge könnte nun zum ersten Mal in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland eine Frau antreten. Eine Kandidatin wird dafür bereits hoch gehandelt.

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Im Februar 2027 stehen die Wahlen zum nächsten Bundespräsidenten an. Der derzeitige Inhaber dieses Amtes, Frank-Walter Steinmeier, darf dafür nicht erneut kandidieren, da er sich bereits in seiner zweiten Amtszeit befindet - somit stellt sich die Frage, wer nach ihm das höchste Amt in der deutschen Politik besetzen könnte.

Geht es nach Bundeskanzler Friedrich Merz, soll es diesmal eine Frau werden. "Ich kann mir das sehr gut vorstellen", erklärt er laut Angaben von ntv beim Tag der offenen Tür der Bundesregierung in Berlin. "Das wäre gut". Eine potenzielle Kandidatin soll dabei wohl auch schon gefunden sein: EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, die zuletzt auch bereits für den Posten der NATO-Generalsekretärin gehandelt wurde, soll gute Chancen auf das Amt der Bundespräsidentin haben.

Von der Leyen als Bundespräsidentin?

Als EU-Kommissionspräsidentin ist von der Leyen bereits jetzt Teil wichtiger internationaler Debatten - etwa dem Besuch des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und anderer europäischer Staats- und Regierungschefs im Weißen Haus. Als Bundespräsidentin der Bundesrepublik Deutschland würde sie vor allem repräsentative Aufgaben übernehmen, wie etwa das Ernennen von Minister:innen, das Unterschreiben und Bekanntgeben von Gesetzen oder auch die Ernennung des Bundeskanzlers beziehungsweise der Bundeskanzlerin. Darüber informiert beispielsweise die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb).

Die Frage ist nur, ob von der Leyen für das Amt der Bundespräsidentin überhaupt zur Verfügung steht. Denn: Die 66-jährige, die im vergangenen Jahr mit der Befürwortung einer Kooperation mit einer rechten EU-Fraktion für Diskussionen sorgte, ist eigentlich noch bis 2029 an ihr Amt als EU-Kommissionspräsidentin gebunden. Um Bundespräsidentin werden zu können, müsste sie ihr Amt also vorzeitig niederlegen. Darüber berichtet die BILD-Zeitung.

Merz will mehr Repräsentanz durch Frauen

Der Bundespräsident wird von der einzig zu diesem Zweck einberufenen Bundesversammlung gewählt und bleibt fünf Jahre im Amt. Einmal kann er wiedergewählt werden. Wer Bundespräsident oder Bundespräsidentin werden will, muss laut bpb mindestens 40 Jahre alt sein und Wahlrecht in Deutschland haben.

Bisher haben nur Männer das Amt des Bundespräsidenten ausgeübt - Ursula von der Leyen wäre also die erste Frau in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, die dieses Amt bekleidet. Eine derartige Entscheidung läge besonders im Interesse von Bundeskanzler Friedrich Merz. "Ich tue alles dafür, damit die Repräsentanz von Frauen auch in den Spitzenämtern unseres Landes verbessert wird", erklärte er etwa laut ntv.

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Verwendete Quellen:

ntv: "Steinmeiers Amtszeit endet 2027 Merz kann sich "sehr gut" eine Bundespräsidentin vorstellen"

BILD: "Präsidentin ist sie ja schon!: Wechselt von der Leyen ins Schloss Bellevue?"

Bundeszentrale für politische Bildung (bpb): "Bundespräsident/Bundespräsidentin"

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