Wegen Klimawandel: Korallenriffe sind nicht mehr zu retten – neue Studie liegt vor

Wer schon immer davon geträumt hat, mal im australischen Great Barrier Reef schnorcheln zu gehen, könnte möglicherweise Pech gehabt haben. Forscher gehen davon aus, dass die meisten Korallenriffe bald absterben werden.

Klimakipppunkt erreicht: Die meisten tropischen Korallenriffe werden wohl absterben.
© Jason Edwards@Getty Images
Klimakipppunkt erreicht: Die meisten tropischen Korallenriffe werden wohl absterben.

Dass sich der Klimawandel immer schneller vollzieht, ist vielen mittlerweile klar. Welche Konsequenzen das hat und haben kann, scheint aber noch nicht jedem bewusst zu sein. Eine neue Studie dürfte nun aber so manchen wachrütteln: Forscher gehen davon aus, dass die meisten Korallenriffe bald absterben werden.

Kipppunkt erreicht: Sterben bald alle tropischen Korallenriffe ab?

Aus einem neuen Global Tipping Points Rapport, den eine Gruppe von über 180 Forscher:innen vorgelegt haben, geht hervor, dass die globale Erderwärmung von derzeit 1,4 Grad Celsius massive Auswirkungen auf das maritime Leben hat.

Dem Bericht zufolge seien bereits die Mehrheit aller tropischen Korallenriffe, darunter auch das berühmte Great Barrier Reef in Australien, betroffen. Diese hätten unter den letzten beiden Jahren, die von extremer Hitze geprägt waren, enorm gelitten. Die Forscher:innen gehen davon aus, dass viele Riffe in den kommenden Jahren absterben werden. Das sogenannte Ausbleichen habe bereits begonnen.

Forscher schlagen Alarm: Ohne Gegenmaßnahmen sind die Riffe nicht zu retten

Denn die meisten dieser eigentlich farbenfrohen Lebensräume hätten ihren Kipppunkt bei einer Erhöhung von circa 1,2 Grad Celsius. Dieser ist bereits überschritten. Im Umkehrschluss haben die Korallenbegonnen, nährende Algen abzustoßen, um der Hitze entgegenzuwirken. Dadurch verlieren die Korallen selbst aber nicht nur an Farbe, sondern auch an Vitalität.

Sollten nicht zeitnah die Maßnahmen verstärkt werden, die sogenannte "positive Kipppunkte" auslösen, also Phänomene, die die Erderwärmung stoppen, gebe es wenig Hoffnung für die Korallenriffe und ihre Bewohner. Und nicht nur für sie.

Erderwärmung bedroht auch die Menschheit – effiziente Maßnahmen gefordert

Aus dem Bericht, der verschiedene Klimakipppunkte untersucht und auch mögliche Folgen der zunehmenden Erderwärmung, geht auch hervor, dass nicht nur die Korallenriffe – wenn überhaupt – nur noch durch sofortige und effiziente Klimaschutzmaßnahmen gerettet werden können. Und selbst sei ungewiss, wie viele noch zu retten seien.

Auch die Menschen müssten sich darauf einstellen, dass sich nicht nur das Klima ändert, sondern möglicherweise auch ihr eigener Lebensraum. Durch die Eisschmelze an den Polen und den steigenden Meeresspiegel sowie die warme Luft seien nicht nur immer mehr Unwetter und Naturkatastrophen zu erwarten. Es sei zudem auch zu erwarten, dass früher oder später ganze Städte oder gar Länder von den Wassermassen verschluckt werden – was zu einer massenhaften Migration führen wird.

Deshalb fordern die Forscher:innen umgehend Klimaschutzmaßnahmen, darunter den Ausbau Erneuerbarer Energien, um die Welt vor diesen Katastrophen zu beschützen. Es bleibt abzuwarten, inwiefern die im November stattfindende Klimakonferenz hier entsprechende Beschlüsse fasst.

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Verwendete Quellen:

Zeit: Klimakipppunkte: Tropische Korallenriffe kaum mehr zu retten

The Guardian: Planet’s first catastrophic climate tipping point reached, report says, with coral reefs facing ‘widespread dieback’

Global Tipping Points: Ressources

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