Long Covid: Studie bestätigt Veränderung der Muskelstruktur

Viele Betroffene, die an Covid erkrankt sind, haben heute noch mit den Folgen zu kämpfen. Eine neue Studie hat herausgefunden, dass Long Covid die Muskelstruktur verändern kann.

Long Covid, Symptome, neue Studie
© Catherine Falls Commercial@Getty Images
Long Covid, Symptome, neue Studie

Long Covid zeigt sich in verschiedenen Auswirkungen, von unzureichender Lungenkapazität bis hin zu Geschmacks- und Geruchsverlust. Rund 65 Millionen Menschen haben laut Fitbook mit den Auswirkungen von Corona zu kämpfen.

Neue Folge von Long Covid

Nun wurde eine neue Spätfolge der Virus-Infektion entdeckt. So sollen "etwa 50 Prozent der Long Covid-Patienten" die Symptome für eine Diagnose einer ME aufweisen. Die Rede ist von der sogenannten "myalgischen Enzephalomyelitis", eine Neuroimmunerkrankung.

Symptome dieser Krankheit seien Muskelschwäche, Antriebslosigkeit, Muskelschmerzen sowie "kognitive Dysfunktion und Dysautonomie". Bezeichnet wird diese Krankheit als "chronisches Fatigue-Syndrom".

Chronisches Fatigue-Syndrom

Betroffene des Syndroms beschreiben ihren Zustand laut der Quelle als einen "dauerhaften Jetlag, einer gleichzeitigen Grippe und einen Kater". Diese ME sei durch eine sogenannte "Post-Exertional Malaise"(PEM) gekennzeichnet.

Besonders sei Muskelschmerz bei Long-Covid-Patient:innen zu verzeichnen. Die neue Studie geben Antworten darauf, warum körperliche Aktivität die Long-Covid-Symptome verschlimmert und fand Anomalien in der Muskelstruktur der Betroffenen.

Neue Studie

Um herauszufinden, "welcher Mechanismus dafür verantwortlich ist, dass Long Covid-Symptome durch körperliche Belastung zunehmen", analysierten Forscher:innen zwei Wochen lang "Muskelbiopsien und Blutproben von 25 Personen mit Long Covid" und 21 Menschen, die "bereits von einer Corona-Infektion genesen und nicht an Long Covid erkrankt waren".

Um die PEM der Betroffenen zu untersuchen, mussten diese einen 15-minütigen Belastungstest auf dem Fahrrad durchführen, danach wurde wie vor dem Test erneut Blut abgenommen. Die Ergebnisse zeigen, dass Long-Covid-Erkrankte eine schlechtere Muskelkraft vorweisen als die Genesenen.

Schlechtere Muskelkraft

Außerdem hatten Long-Covid-Betroffene "eine geringere Sauerstoffaufnahme trotz gleicher Anstrengung" und "einen höheren Anteil an weißen Muskelfasern". Diese Fasern sind laut Fitbook für "intensive, explosive sowie starke Bewegungen" zuständig. Die Studie zeigt eindeutige Veränderungen der Muskelstruktur:

Tests an den Mitochondrien der Muskelgewebeproben ergaben, dass eine sportliche Betätigung die mitochondriale Funktion bei den Probanden mit Long Covid verringerte. Das weist darauf hin, dass ihr Muskelgewebe während des Fahrrad-Belastungstests nicht nur eine verminderte Leistungsfähigkeit aufzeigte, sondern auch Schäden erlitten hatte.

Ein Therapieansatz könnte eine "gezielte Behandlung der Mitochondrien" sein, um die Symptomatik von Long Covid zu verringern.

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Verwendete Quellen:

Fitbook: 'Jeder zweite Long Covid-Patient weist eine veränderte Muskelstruktur auf'

National Library of Medicine

Spektrum: 'Mitochondrien unter Verdacht'

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