Diese Höhle wurde von den prähistorischen Menschen genutzt, um ihre Toten zu begraben

Archäolog:innen haben in der Cova dels Xaragalls im Nordosten von Spanien etwa 7.000 Knochen entdeckt. Die Orte wurden zwischen der Jungsteinzeit und der Bronzezeit für Bestattungen genutzt, wahrscheinlich von Neandertaler:innen.

Höhle, Skelett, Knochen, Beerdigung, Grabstätte, Spanien, Neandertaler
© Reinhard Dirscherl@Getty Images
Höhle, Skelett, Knochen, Beerdigung, Grabstätte, Spanien, Neandertaler

Bereits vor fast 41.000 Jahren begruben die Neandertaler:innen ihre Toten, wie eine Studie im Jahr 2020 bereits gezeigt hat. Eine neue Entdeckung könnte die Bestattungen mit dieser ausgestorbenen Spezies in Verbindung bringen. Im Nordosten Spaniens, etwa 90 Kilometer von Barcelona entfernt, haben Archäolog:innen in der Höhle La Cova dels Xaragalls fast 7.000 alte Knochen freigelegt. Diese Überreste sind ein Beweis dafür, dass der Ort als eine Art Nekropole genutzt wurde. Diese wurde möglicherweise von Neandertalern und Neandertalerinnen aufgesucht.

Die Grabstätte wurde vor etwa 7.000 Jahren zwischen dem Ende der Jungsteinzeit und bis vor 3.000 Jahren in der Bronzezeit verwendet, berichtet das Magazin Live Science, also über einen Zeitraum von etwa 4.000 Jahren.

Einige Knochen wurden in Gemeinschaftsgräbern gefunden, andere waren einzeln vergraben. In diesen Gräbern wurden ebenfalls Gegenstände gefunden, darunter Keramiken, Feuersteinwerkzeuge und Halsketten. Dies könnte bedeuten, dass die allein Begrabenen einen hohen Status hatten, verglichen mit denjenigen, die in Gemeinschaftsgräbern lagen.

Eine Trepanation an einem der Schädel

Einer der Schädel wies ein Loch durch Trepanation auf, die eines der ältesten medizinischen Verfahren der menschlichen Rasse ist, heißt es in einem anderen Artikel von Live Science. Dabei wird ein Loch in den Schädel gebohrt, um verschiedene Krankheiten zu behandeln oder Schmerzen zu lindern.

Der Archäologe Antonio Rodríguez-Hidalgo, Forscher am Katalanischen Institut für menschliche Paläoökologie und soziale Evolution (IPHES) und am Institut für Archäologie in Mérida, sagte dem Medium, dass das Individuum "den Eingriff nicht überlebt hat, da es keine Knochenregeneration in dem Loch gibt". Es handelt sich um den einzigen trepanierten Schädel, der bislang in der spanischen Höhle gefunden wurde.

Eine von Neandertaler:innen genutzte Höhle?

Es wurden auch Tierknochen am Fundort gefunden. Analysen datierten sie auf ein Alter von über 45.000 Jahren. Die Region war von Neandertaler:innen bewohnt, die nach und nach von unseren Vorfahren, den Homo sapiens, verdrängt wurden.

"Das eröffnet die Möglichkeit, dass auch Neandertaler die Höhle genutzt haben könnten", sagte Rodríguez-Hidalgo. "Das ist etwas, das bestätigt werden muss." Er und sein Team werden in Kürze eine Radiokohlenstoffdatierung durchführen, um "diesen Punkt zu klären".

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Verwendete Quellen:

Live Science: Ancient humans used cave in Spain as burial spot for 4 millennia, 7,000 bones reveal

Live Science: What Is Trepanation?

Aus dem Französischen übersetzt von Ça m'intéresse

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