Getrennt schlafen für mehr Liebe ist das das neue Geheimrezept für Paare

Immer mehr Paare ziehen getrennte Betten oder sogar eigene Schlafzimmer in Betracht, um endlich mal richtig durchzuschlafen. Doch was steckt eigentlich hinter diesem Trend – und kann das wirklich helfen, die Beziehung zu stärken?

Getrennt schlafen für mehr Liebe ist das das neue Geheimrezept für Paare
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Vorbei sind die Zeiten, in denen das gemeinsame Bett als einzig wahre Lösung für Paare galt. Heute entscheiden sich laut einer Elitepartner-Studie aus 2023 rund 15 Prozent der deutschen Paare regelmäßig für getrennte Betten – Tendenz steigend. Und das aus gutem Grund: Schnarchen (insbesondere von Männern), nächtliche Unruhe oder verschiedene Vorstellungen von der perfekten Zimmertemperatur – all das kann für echte Schlafprobleme sorgen. Wer nachts kaum zur Ruhe kommt, wacht morgens gerädert auf und ist im Alltag schnell gereizt. Schon mal erlebt? Genau damit sind viele nicht allein. Experten wie der Schlafmediziner Johannes Mathis vom Salemspital und Schlafzentrum Interlaken warnen davor, die Folgen von schlechtem Schlaf zu unterschätzen: Chronischer Schlafmangel kann das Risiko für Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und sogar Diabetes erhöhen. Wer dauerhaft schlecht schläft, schwächt außerdem sein Immunsystem, wird häufiger krank und fühlt sich schlichtweg ausgelaugt.

Warum getrennte Schlafzimmer plötzlich so ein Renner sind

Hand aufs Herz: Wer hat noch nie daran gedacht, sich zumindest für eine Nacht ins Wohnzimmer zu verkrümeln, wenn der Partner schnarcht wie ein Presslufthammer? Laut einer Umfrage des Portals Elitepartner ist das kein seltener Gedanke. Knapp ein Drittel der Befragten gab an, schon mal außerhalb des gemeinsamen Schlafzimmers übernachtet zu haben – sei es auf dem Sofa oder in einem anderen Zimmer. Die häufigsten Gründe: 53 Prozent der Frauen klagen über Schnarchen ihres Partners, bei den Männern sind es immerhin noch 31 Prozent. Auch unterschiedliche Schlafgewohnheiten – die einen schlafen gerne bei offenem Fenster, die anderen frieren schon beim Gedanken daran – sorgen für Reibereien. Wer keinen Platz für zwei Schlafzimmer hat, greift oft zu Notlösungen. Doch auf Dauer ist das Sofa keine gute Idee: Orthopäden warnen, dass die Couch eher Rückenschmerzen als erholsamen Schlaf bringt. Da stellt sich schnell die Frage: Ist getrennt schlafen vielleicht sogar die bessere Wahl?

Ist getrennt schlafen wirklich das Beziehungsaus

Viele Paare befürchten, dass getrennte Betten das Aus für Nähe und Intimität bedeuten. Aber Moment mal: Muss man wirklich jede Nacht Arm in Arm verbringen, damit die Beziehung läuft? Experten geben Entwarnung. Laut Paartherapeuten ist offene Kommunikation das A und O. Wer ehrlich miteinander spricht und gemeinsam entscheidet, ob und wann getrennt geschlafen wird, kann sogar neue Nähe schaffen. Manche Paare teilen sich das Bett nur noch an ausgewählten Tagen, andere schlafen dauerhaft getrennt und genießen trotzdem die Zeit zu zweit. Entscheidend ist, dass sich beide wohlfühlen und kein Partner das Gefühl hat, ausgeschlossen zu werden. Freunde oder Familie reagieren manchmal irritiert – aber am Ende zählt, was für das Paar selbst am besten funktioniert.

Und es gibt Alternativen: Wer nicht komplett auf das gemeinsame Schlafen verzichten will, kann Ohrstöpsel nutzen, getrennte Decken verwenden oder ein Gästebett als „Schlafplatz light“ einrichten. Gegen hartnäckiges Schnarchen hilft manchmal eine Therapie. Hauptsache, beide bekommen den Schlaf, den sie brauchen – und das möglichst ohne schlechte Stimmung am Frühstückstisch.

Mehr Harmonie trotz getrenntem Schlaf So klappt’s mit der Nähe

Auch wenn getrennte Betten erst mal nach Distanz klingen, kann die Beziehung davon profitieren. Paare, die nachts zur Ruhe kommen, sind tagsüber entspannter, weniger gereizt und haben mehr Energie für gemeinsame Aktivitäten. Viele entwickeln kleine Rituale, um die Nähe nicht zu verlieren: Ein kurzes Gespräch vor dem Einschlafen, ein liebevoller Gute-Nacht-Kuss oder ein gemeinsamer Start in den Tag – all das stärkt das Wir-Gefühl. Die Experten von aok.de und geo.de empfehlen außerdem, regelmäßig über die eigenen Bedürfnisse zu sprechen und gemeinsam Lösungen für Schlafprobleme zu finden. Und mal ehrlich: Wer ausgeschlafen ist, hat auch wieder mehr Lust auf Zärtlichkeit und gemeinsame Zeit. Vielleicht ist getrennt schlafen ja gar kein Zeichen von Schwäche, sondern von echter Stärke in der Beziehung?

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Verwendete Quelle:
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