"Fluch des Pharao": Schimmelpilz soll Leben von Krebspatienten retten

Vor mehr als 100 Jahren wurde das Grab von Pharao Tutanchamun entdeckt - ein Fund, der für einige Mitglieder des Ausgrabungsteams tödlich endete. Grund war ein Schimmelpilz. Dieser könnte nun allerdings einen Durchbruch in der Behandlung von Krebspatient:innen bringen.

Pharao, Medizin, Mumie, Schimmelpilz
© Luke Mackenzie@Getty Images
Pharao, Medizin, Mumie, Schimmelpilz

Die Geschichte des alten Ägypten fasziniert auch heute noch zahlreiche Menschen. Zu den größten archäologischen Entdeckungen gehört dabei vor allem das Grab von Pharao Tutanchamun, das im Jahr 1922 gefunden wurde - vor einigen Jahren wurde sein prächtiger Sarkophag aufwändig restauriert.

Einigen seiner Entdecker:innen wurde der Fund des Grabes allerdings zum Verhängnis: Sie starben auf mysteriöse Weise. Was seither unter dem "Fluch des Pharao" bekannt ist, hat jedoch eine erklärbare Ursache, wie man heute weiß. Diese könnte nun sogar entscheidend bei der Behandlung von Krebspatient:innen sein.

Forscher untersuchen Moleküle des Pilzes

Ursächlich für die plötzlichen Todesfälle im Ausgrabungsteam rund um den Archäologen Howard Carter war der Schimmelpilz Aspergillus flavus, der sich besonders in hermetisch abgeschlossenen und feuchten Umgebungen - wie eben alten Grabkammern - wohl fühlt. Wie die BILD-Zeitung sowie die Magazine Futurezone und It Boltwise berichten, soll ausgerechnet dieser Pilz nun bei der Behandlung von Läukemie-Patient:innen helfen.

Wissenschaftler:innen nahmen den Pilz genauer unter die Lupe und untersuchten dabei dabei die Wirkung sogenannter Asperigimycine, einer Gruppe von Peptiden, auf Läukemiezellen. Das Ergebnis: Sie störten nachweislich die Zellteilung der Krebszellen und hinderten sie somit am Wachstum.

Einen ähnlichen Fortschritt versprach sich zuletzt auch eine Forschergruppe aus Großbritannien, die eine neu entwickelte "Krebsimpfung" im Rahmen einer Studie testete.

Neue Hoffnung für Blutkrebs-Patient:innen

Falls diese Methode sich tatsächlich bei Betroffenen als wirksam erweist, könnte sie vor allem für jene Patient:innen entscheident sein, bei denen bislang keine andere Therapie gegen die Krankheit angeschlagen hat. Therapien gegen Läukemie gibt es einige, da die Forschung auf diesem Gebiet in den vergangenen Jahren große Fortschritte gemacht hat, allerdings wirken diese nicht bei allen Patient:innen.

Das weitere Potenzial des Pilzes für die Medizin soll nun also weiter erforscht werden. Somit könnte sich der ursprüngliche "Fluch des Pharao" nach mehr als 100 Jahren wohl tatsächlich noch zu einem Segen für die Medizin wandeln. Dies wäre sicher nicht der erste Fall - auch andere Arzneimittel wurden bereits auf der Grundlage von Pilzen entwickelt.

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Verwendete Quellen:

BILD: "Hoffnung für Leukämie-Patienten: Pilz aus Pharao-Grab als Mittel gegen Blutkrebs"

It Boltwise: "Biologie & Forschung: Antike Pilze als Hoffnungsträger in der Krebsforschung"

Futurezone: "Science: Überraschender Helfer: Gefährlicher Pilz soll Krebs-Forschung antreiben – 'unglaubliche Medizin'"

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