Durchbruch in der Lungenkrebsforschung: Können alte Viren den Krebs heilen?

Eine Krebserkrankung dürfte für viele Menschen der absolute Supergau sein. In Deutschland erkranken jedes Jahr mehrere zehntausend Menschen. Eine Studie soll nun jedoch einen neuen Hinweis darauf gefunden haben, wie in Zukunft Lungenkrebs besser zu bekämpfen sein soll. Hier erfährst du alle Details.

Durchbruch in der Lungenkrebsforschung: Können alte Viren den Krebs heilen?
© Prapass Pulsub@Getty Images
Durchbruch in der Lungenkrebsforschung: Können alte Viren den Krebs heilen?

Lungenkrebs ist eine der häufigsten Krebserkrankungen weltweit. In Deutschland erkranken jährlich mehrere zehntausend Menschen daran. Bemerkbar macht sie sich durch Schmerzen in der Brust oder den Knochen, durch Gewichtsverlust oder etwa auch Luftnot, wie der Krebsinformationsdienst berichtet.

Eine Studie von Wissenschaftler:innen des Francis Crick Institute will nun jedoch einen neuen Hinweis darauf gefunden haben, wie Lungenkrebs behandelt werden könnte. Im Fokus stehen dabei Überreste alter Viren - sogenannter endogener Retroviren (ERV) - die sich in der menschlichen DNA finden, wie der Business Insider berichtet.

Uralte Viren sollen Krebs bekämpfen

Als Endogene Retrovieren (ERV) werden laut Bionity.com Retroviren bezeichnet, die über mehrere Generationen weitervererbt worden sind und sich im Genom des jeweiligen Wirts wiederfinden. Sonderlich gut erforscht sind sie noch nicht. Man vermutet aber, dass sie einst durch Infektionen der Keimbahnzellen entstanden und im jeweiligen Menschen oder Wirbeltier verblieben sind.

Die besagte Studie hat nun herausgefunden, dass eben diese Retroviren bei den meisten Menschen inaktiv sind, jedoch im Falle eines Krebsbefalls im jeweiligen Gewebe geweckt werden können. Zu diesem Zweck haben die Wissenschaftler:innen das Lungenkrebsgewebe von Menschen und Mäusen untersucht.

Retroviren als Alarmsignal

Wenn die Retroviren im befallenen Krebsgewebe aktiviert werden, fungiere das wie eine Art "Alarmsystem", erklärt Prof. George Kassiotis, der am Crick Institute das Retroviral Immunology Laboratory leitet. Der Körper wird dazu verleitet, die Krebszellen zu bekämpfen, da er glaubt, sie seien infiziert.

Die Forscher:innen sehen diese Erkenntnis als Durchbruch im Kampf gegen Lungenkrebs an. Mithilfe weiterer Forschungen könne darauf aufbauend nun ein Impfstoff mit eben diesen aktivierten Retroviren entwickelt werden, um dem Patienten zu helfen, mehr Antikörper gegen den Krebs zu entwickeln.

Verwendete Quellen:

Business Insider: "Neue Studie: Ein uraltes Virus könnte der Schlüssel zur Behandlung von Lungenkrebs sein"

Krebsinformationsdienst: "Lungenkrebs"

Bionity.com: "Endogenes Retrovirus"

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