Treibgut in Schottland: War das Bündel an Bord der Titanic?

Dass "verborgene Meeresschätze" an die Küsten Schottlands gespült werden, ist keine Seltenheit. Doch dieser Fund sorgt jetzt für Aufsehen.

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© MediaNews Group/Long Beach Press-Telegram@Getty Images
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Im April 1912 sank die Titanic. Dieses dramatische Ereignis wurde nicht nur in eindrucksvollen Bildern verfilmt, sondern beschäftigt Forscher:innen und viele weitere Menschen noch heute. Ein Gummiteil, das nun in Schottland an Land gespült wurde, sorgt nun für Aufregung: Handelt es sich dabei um ein Stück der Titanic?

Teil der Titanic? "Guttapercha"-Block sorgt für Aufsehen

Wie unter anderem Mirror berichtet, wurde am schottischen Keiss Beach ein "Gummi-Klumpen" an Land gespült, der von der Titanic stammen könnte. Gefunden wurde das Bündel von David Graham Scott, einem bekannten schottischen Dokumentarfilmer, der anschließend Fotos davon im Internet postete.

Daraufhin meldete sich der Naturschützer Steve Trewhalla zu Wort, denn er ist sich sicher, dass das Bündel mit dem Latex-ähnlichen Material an Bord der Titanic gewesen war.

Naturschützer vermutet: Das Latex-ähnliche Material war an Bord der Titanic

Ihm zufolge könnte es sich "um Guttapercha handeln". Dieses Gummi sei im 19. und 20. Jahrhundert beliebt gewesen und auch vielseitig eingesetzt worden – heutzutage wird es bei Zahnwurzelbehandlungen eingesetzt. Weiterhin erklärt Trewhalla:

Vor etwa einem Jahrhundert war es äußerst beliebt und aus den vorhandenen Protokollen geht hervor, dass die Titanic Guttapercha an Bord hatte, als sie 1912 sank. Es ist durchaus möglich, dass die Ballen daraus stammen könnten. Von der Küste Neufundlands aus, in deren Nähe die Wrackstelle liegen, treiben viele Trümmer nach Großbritannien.

Weitere Prüfung nötig, um Falschmeldung auszuschließen

Trotz aller Euphorie, die dieser mögliche Sensationsfund bereits jetzt auslöst, betonen Wissenschaftler:innen, dass weitere Untersuchungen nötig seien, bevor man sicher sagen könne, dass es sich um einen Teil der Titanic handele.

Viel zu häufig sei bereits von vermeintlichen Titanic-Funden berichtet worden, die sich im Nachhinein als "Fehlalarm" herausgestellt hätten.

Einer der seltenen Treffer: Flaschenpost eines jungen Mädchens

Es gebe jedoch auch einzelne Fundstücke, die der Prüfung standhielten und mit hoher Wahrscheinlichkeit tatsächlich im direkten Zusammenhang mit dem gesunkenen Luxusdampfer stehen.

So etwa eine Flaschenpost, die im Jahr 2021 gefunden wurde und von Mathilde Lefebvre stammen soll. Das Mädchen war 12 Jahre alt und soll folgende Botschaft hinterlassen haben, einen Tag bevor die Titanic sank:

Ich werfe diese Flasche mitten im Atlantik ins Meer. Wir werden in ein paar Tagen in New York ankommen. Wenn jemand sie findet, sagen Sie es der Familie Lefebvre in Liévin.

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Verwendete Quellen:

Mirror: Mysterious bundle washes up on UK beach - and it could be from the Titanic

BILD: In Schottland angespült: Gummi-Treibgut könnte von der Titanic stammen

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