Droht uns diesmal ein eisiger Winter? Experten geben erste Prognosen – und streiten

Alle Jahre wieder … warten viele Menschen gespannt auf die ersten Prognosen zum Winterwetter. Jetzt ist die erste für den Winter 2025/2026 erschienen. Und die hat es in sich.

Dieser Winter soll bitterkalt werden, sagen einige Meteorologen. Andere sehen das noch nicht kommen.
© Andrew Bret Wallis@Getty Images
Dieser Winter soll bitterkalt werden, sagen einige Meteorologen. Andere sehen das noch nicht kommen.

Weiße Weihnachten oder doch frühlingshaft milde Temperaturen? Vielleicht auch klirrende Kälte oder Regengüsse en masse? Jedes Jahr fiebern viele Menschen den Wetterprognosen für die kalte Jahreszeit entgegen – die einen voller Vorfreude und Hoffnung, die anderen voller Sorgen. Dieses Jahr könnte endlich – oder leider – der Rekordwinter eintreten, von dem schon öfter die Rede war.

Bitterkalter Rekordwinter – diesmal wirklich? Erste Prognosen veröffentlicht

Denn erste Prognosen legen nahe, dass ein Mischung aus dem aktuell eher schwachen Polarwirbel, dem La-Niña-Phänomen und einigen weiteren Einflüssen dazu führen könnten, dass uns ein bitterkalter Winter bevorsteht. Das erklärte der Klimatologe Dr. Karsten Brandt unter anderem gegenüber BILD:

Die beginnende La Nina-Phase und ein zerzauster Polarwirbel erhöhen die Chance auf einen kälteren Winter in Europa. Allerdings ist das keine Prognose, sondern eher eine Abschätzung eines möglichen Szenarios. Die Modelle des US-Wetterdienstes NOAA deuten auch in diese Richtung. [...] Es könnte dieses Jahr auch winterliche Phasen geben, die Wahrscheinlichkeit steigt, besonders für Dezember und Januar. Sicher ist dies aber nicht. Nur der Polarwirbel reicht nicht aus, aber der Übergang in die La-Nina-Phase könnte passen.

Bitterkalter Winter oder nicht? Experten kommen zu unterschiedlichen Ergebnissen

Während der US-Wetterdienst NOAA davon ausgeht, dass vor allem der Januar im Vergleich zu den Vorjahren ziemlich frostig werden könnte – obwohl er zeitgleich "durchschnittlich temperiert" wäre, legen Prognose aus der EU nah, dass es schon viel früher – und viel länger – kalt werden könnte.

So solle es bereits im Dezember kälter werden als im Vorjahr. Und im Februar solle es durchschnittlich sogar bis zu zwei Grad kälter sein als sonst. Ob die eisigen Temperaturen auch für Schnee und Chancen auf Wintersport mit sich bringen, ist allerdings unklar.

"Märchenstunde": Nicht alle Meteorologen sind Fans von Langzeitprognosen

Während sich also viele Wetterexperten um Langzeitprognosen bemühen und viele Deutsche schon gespannt darauf warten, ob sie endlich mal wieder weiße Weihnachten bekommen, ist ein Meteorologe so gar nicht begeistert. Dominik Jung hält es für sinnfrei, so früh schon Aussagen über das mögliche Winterwetter zu treffen:

Der Mythos, dass der Polarwirbel den Winter eisiger macht, ist eine unterhaltsame meteorologische Märchenstunde. Reine Erfindung. Wer jetzt schon von Extremwintern spricht, betreibt mehr Stimmungsmache als Meteorologie.

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Verwendete Quellen:

RTL: Die Zeit für Kälte wäre reif: Droht uns ein Jahrhundertwinter? Das sagen die Prognosen!

BILD: Experten streiten über Jahrhundertwinter: Macht der Polarwirbel unseren Winter eisig?

Express: Polarwirbel schwächelt: Droht Köln jetzt ein Rekord-Winter?

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