Die Fußball-WM wurde bereits von vielen Ländern - teilweise auch mehrmals - ausgetragen; in Katar findet sie in diesem Jahr zum ersten Mal statt. In Zukunft könnte sich noch ein anderer Staat auf die Liste der Länder gesellen, die nicht unbedingt als große Fußballnation bekannt sind - zumindest, wenn es nach Gianni Infantino geht.
Fußball soll Menschen einen
Als im Jahr 2010 bekannt wird, dass Katar die Fußball-WM 2022 ausrichtet, dürften zumindest einige Fans, aber auch Menschenrechtler:innen, nicht schlecht gestaunt haben. Immer wieder wird dem Land vorgeworfen, Migrant:innen wie Bürger:innnen zweiter Klasse zu behandeln, auch Frauen und Teile der LGBTQ+-Community haben es in dem Emirat eher schwer.
Infantino selbst kann die Argumente der Kritiker:innen nur eher schwer nachvollziehen und wirft diesen Doppelmoral vor, wie der WDR berichtet. Er geht sogar noch einen Schritt weiter: Er könne sich durchaus Nordkorea als Austragungsort für eine weitere Fußball-WM vorstellen, wie The National Desk berichtet. Seinen Standpunkt verteidigt er mit den folgenden Worten:
Die FIFA ist eine globale Fußballorganisation. Wir sind Fußballer, keine Politiker, und wir wollen die Menschen zusammenbringen. Jedes Land kann eine Veranstaltung ausrichten.
Die WM 2026 geht definitiv nicht nach Nordkorea
The Athletic gegenüber sagt er, dass Fußball die Welt vereine und die WM in Katar zu einem besseren Völkerverständnis führen könne:
Ich bin nach wie vor davon überzeugt, dass diese Weltmeisterschaft vielen Menschen in der westlichen Welt die Augen für die arabische Welt öffnen wird. Wir leben in der gleichen Welt. Wir müssen einander verstehen, aber auch begreifen, dass wir unterschiedlich sind.
Eins ist sicher: Im Jahr 2026 geht die WM jedenfalls noch nicht nach Nordkorea. Als Austragungsorte wurden Kanada, Mexiko und die USA ernannt.
Verwendete Quellen:
WDR: Infantino beklagt "Doppelmoral" der Katar-Kritiker - und erntet Shitstorm
The National Desk: FIFA president open to North Korea hosting World Cup
The Athletic: North Korea could host World Cup — FIFA wants to ‘unite world,’ says Gianni Infantino