Elon Musk von Twitter verklagt: Muss er das Unternehmen jetzt doch kaufen?

Elon Musk hat schon im April vor, das riesige Unternehmen Twitter zu kaufen. Der Kauf steht schon in den Startlöchern, doch kurz vor dessen Abschluss, macht Musk einen Rückzieher.

Elon Musk bald vor Gericht: Ist er gezwungen, Twitter jetzt doch kaufen?
© Bloomberg@Getty Images
Elon Musk bald vor Gericht: Ist er gezwungen, Twitter jetzt doch kaufen?

Der Milliardär Elon Musk will jetzt doch Twitter kaufen. Ursprünglich hat er rund 54 Dollar pro Aktie an das Unternehmen geboten, insgesamt hätte die Transaktion dann um die 44 Milliarden Dollar gekostet, so 9TO5MAC. Schon im April diesen Jahres stehen Twitter und Elon Musk kurz davor, den Verkauf abzuschließen. Doch dann kommt es plötzlich nicht zum Kauf.

Twitter zieht vor Gericht

Musk hatte vor, das Unternehmen zu verbessern und transparenter zu machen. Dazu wollte er Spam-Bots abwehren und Algorithmen verbessern, laut Washington Post. Im Juli entscheidet sich der Tesla-Gründer jedoch gegen den Kauf, denn die Plattform habe ihm wichtige Informationen zu Fake-Accounts verschwiegen, so Tagesschau. Daraufhin verklagt ihn Twitter wegen Vertragsbruchs. Sie glauben, die Gründe für den Ausstieg von Musk seien nur Ausreden, um nicht zu bezahlen zu müssen.

Laut Twitter sei die Vereinbarung zwischen Musk und ihnen eine Verpflichtung, also muss die Transaktion auch vertragsgemäß abgeschlossen werden, so Washington Post. Die Banken, die Musk für den geplanten Kauf mit Krediten in Höhe von Milliarden von Dollar unterstützt haben, sind ebenso verpflichtet, den Kauf abzuschließen. Sie haben eine rechtliche Vereinbarung unterzeichnet und können nicht einfach so aussteigen, berichtet Washington Post.

Kein Ausweg für Musk

Nach der starken Medienpräsenz über den gebrochenen Deal und den Zug vor Gericht zwischen Elon Musk und Twitter, macht der Milliardär jetzt einen neuen Vorschlag: Er will Twitter doch kaufen! Sieht er sich dazu gezwungen? Der Rechtsexperte Adam Badawi, ein Rechtsprofessor an einer Universität in Kalifornien, teilt seine Meinung zu dem Hin- und Her zwischen Elon Musk, den Banken und Twitter:

Diese Banken haben Verpflichtungserklärungen unterschrieben, also sind sie im Grunde genommen verpflichtet. Die Banken haben auch einen guten Ruf zu wahren. Andere Unternehmen würden nicht mit ihnen zusammenarbeiten wollen, wenn sie ihre Zusagen nicht einhalten würden.

Wie ein Teufelskreis

Elon Musk ist der reichste Mann der Welt, 218 Milliarden Dollar schwer laut dem Bloomberg Billionaire Index. Doch selbst für den reichsten Mann der Welt ist es nicht immer einfach, direkt so eine hohe Summe zu bezahlen. Für die Kredite der Banken in Höhe von 25,5 Millarden Dollar stellt Musk seine Tesla-Aktien als Sicherheit zur Verfügung, so Washington Post. M. Todd Henderson, ein Professor an der University of Chicago Law School, erzählt:

Musk will Twitter nicht besitzen, die Banken wollen es nicht finanzieren. Wir befinden uns in dieser seltsamen 'Alice im Wunderland'-Situation und versuchen, diesen Mann zu zwingen, ein Unternehmen zu kaufen, das er nicht kaufen will. Würden Sie einen Mann finanzieren wollen, der ein Unternehmen besitzt, das er nicht besitzen will?

Elon Musk muss Twitter kaufen

Musk sehe sich also gezwungen, Twitter jetzt doch wie geplant zu kaufen, denn der Vertrag habe schließlich eine Klausel, die eingehalten werden müsse, selbst bei finanziellen Schwierigkeiten. Laut eines weiteren Experten könnte es sein, dass Twitter die ganze Schuld auf Musk schieben würde. Er habe ja schließlich den Vertrag gekündigt, so Washington Post.

Laut NY Times könnte Twitter jetzt nach der plötzlichen Meinungsverschiedenheit zusätzlich verlangen, dass der Tesla-Gründer einen Aufpreis für die Verzögerungen durch den für in zwei Wochen geplanten Gerichtsprozess bezahlt. Eine abgeschlossene Transaktion würde also einen chaotischen Prozess vermeiden.

Trump soll zurückkommen

Sollte Musk Twitter wirklich übernehmen, könnte es sein, dass er Trump wieder auf Twitter lässt. Es sei laut CNN ein Fehler gewesen, ihn zu verbannen. Es solle keine permanenten Verbannungen auf der Plattform geben. Musks Pläne sind groß, er habe bis. 2025 vor, das Unternehmen auf 500 Millionen tägliche Nutzer:innen und einem Wert von 13 Milliarden Dollar hochzupushen.

Twitter ist immer noch bereit dazu, das Unternehmen an Elon Musk zu verkaufen. Musks Meinungsänderung würde laut Tagesschau die Transaktion schnell abschließen, sollten sich beide Parteien endlich einig sein.

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