Seit nunmehr dreieinhalb Jahren dauert der Krieg zwischen Russland und der Ukraine nun schon an. Trotz mehrfacher angekündigter Bestrebungen, ein Ende des Disputs herbeizuführen - vor allem vonseiten des US-Präsidenten Donald Trump - ist bis heute kein Ende des Konflikts in Sicht. In der Vergangenheit hat es auch immer wieder Sorge gegeben, Russlands Präsident Wladimir Putin könnte den Krieg auch auf andere Staaten ausweiten.
Ein Problem, welches - genau wie auch der Konflikt in Nahost - die gerade begonnene Amtszeit von Johann Wadephul prägt. Der Außenminister, der kürzlich zur UN-Vollversammlung nach New York reiste und im Vorfeld auf eine Zweistaatenlösung für den Krieg im Gaza-Streifen plädierte, war am vergangenen Sonntag im Talk bei Caren Miosga zu Gast. Dort äußerte er sich auch zum Thema "braucht Deutschland eine neue Außenpolitik?". Darüber berichten unter anderem die Zeitung Welt, das Magazin t-online sowie auch ntv.
Wadephul über Ukraine-Krieg und Nahost-Konflikt
Zu den neuesten Provokationen des Kremls - Kampfjets und Drohnen über NATO-Gebiet - fragte Gastgeberin Miosga, ob Deutschland sich nach wie vor im Frieden mit Russland befinde. Wadephul erklärte daraufhin, dass Russland in der Tat seine Grenzen austeste, allerdings würde er laut Angaben von t-online nicht sagen, dass der deutsche Luftraum nicht sicher sei. Über möglicherweise nötige Abwehrhandlungen vonseiten der NATO habe allerdings nicht der deutsche Außenminister zu entscheiden, sondern NATO-Offiziere. Man werde "Antworten geben wenn es nötig wird", so Wadephul laut Welt.
Auch zum Konflikt in Gaza äußerte sich der Außenminister und beschrieb die Lage laut Welt als "die Hölle auf Erden". Einmal mehr hob er dabei die Wichtigkeit einer Zweistaatenlösung sowie einer Friedenslösung hervor und erklärte, große Hoffnungen auf das Gespräch zwischen dem israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu und US-Präsident Donald Trump in dieser Woche zu setzen. Insgesamt rechne er Trump dessen Bemühungen im Gaza-Konflikt hoch an.
USA als wichtiger Verbündeter
Die von Miosga angeführten Reden des US-Präsidenten im Vorfeld der UN-Versammlung in New York, laut denen er von den Vereinten Nationen nie mehr bekommen habe als eine defekte Rolltreppe sowie einen kaputten Teleprompter, stufte Wadephul als "vernachlässigenswerte Punkte" ein, wie t-online berichtet. Die Handlungen und Entscheidungen des Präsidenten seien ihm wichtiger als seine Äußerungen.
Wadephul betonte, dass seine Außenpolitik nicht darauf abziele, sich in die Innenpolitik anderer Staaten einzumischen. Trump sei, "ein Demokrat, er ist demokratisch jetzt gewählt". Auf Miosgas Nachfrage, ob er denn auch ein "Verfechter der Demokratie" sei, entgegnete Wadephul laut Welt, sein Verhalten müsse im Einklang mit einer "optimalen Position" gegenüber "unserem engsten Verbündeten" stehen. Eine wirkungsvolle Verteidigung der NATO sei nur mit Unterstützung der USA nötig.
Auch interessant:
Johann Wadephul: Über Privatleben und Vermögen hält sich der Politiker bedeckt
Ex-US-Außenminister Kissinger über Krieg in Israel: "Es muss eine Strafe geben"
Trump nennt Russland erstmals „Aggressor“ im Ukraine-Krieg
Verwendete Quellen:
Welt: "TV-Talk bei Miosga: 'Es ist die Hölle auf Erden', schimpft Wadephul auf einmal"
t-online: "Außenminister bei 'Caren Miosga': Wadephul äußert sich zu Trumps Tiraden"
ntv: "Talk zu Trump, Russland und Gaza Miosga kann Wadephul nicht aus der Reserve locken"