Dobrindt reicht es: "Die Grünen wollen gar nicht, dass die Zahl der Flüchtlinge zurückgeht"

In der neuesten Ausgabe von "maischberger" entbrennt eine hitzige Debatte um Zuwanderung und Bürgergeld, bei der Alexander Dobrindt die Emotionen hochkochen lässt.

maischberger, Alexander Dobrindt, Die Grünen, Zuwanderung
© picture alliance@GettyImages
maischberger, Alexander Dobrindt, Die Grünen, Zuwanderung

"maischberger" ist eine deutsche Talkshow, die von der Journalistin Sandra Maischberger moderiert wird. Die Sendung dürfte als eine der zentralen politischen Talkrunden im deutschen Fernsehen gelten. Im Laufe der Jahre hat sich das Format mehrfach leicht verändert.

Politische, gesellschaftliche und kulturelle Themen

Der Fokus liegt jeweils auf aktuellen politischen, gesellschaftlichen und kulturellen Themen, wobei Maischberger regelmäßig eine Mischung aus Politiker:innen, Expert:innen, Prominenten und manchmal auch kontroversen Persönlichkeiten einlädt, um über die wichtigsten Fragen der Zeit zu diskutieren.

Die Diskussionen sind oft lebhaft und können verschiedenste Perspektiven zu einem Thema beleuchten. Die Moderatorin ist bekannt für ihre Fähigkeit, informierte Gespräche zu führen und durch gezielte Fragen ihre Gäste zu fordern.

Alexander Dobrindt wird laut

Kontrovers ist die Debatte in dieser Woche auch wieder, denn es wird lebendig unter den Gästen. Es geht um die Themen Zuwanderung und Bürgergeld. Vor allem der Chef der CSU-Landesgruppe im Bundestag, Alexander Dobrindt, wird laut. Zunächst fordert er laut Berliner Morgenpost einen "Politikwechsel".

In der Sendung werden die aktuellsten innenpolitischen Streitfragen behandelt: Dazu gehören die Kontroverse um die Regulierung der Einwanderung, unter anderem durch den Einsatz von Bezahlkarten, sowie Diskussionen über soziale Unterstützungsleistungen, vor allem im Hinblick auf das neue Bürgergeld.

Journalist Schwennicke zeigt Kante

Christoph Schwennicke, ein Mitglied der Chefredaktion von t-online.de, kritisiert die aktuelle SPD dafür, dass sie die sozialpolitischen Maßnahmen der Regierung Schröder rückgängig macht. Anstatt stolz zu sein auf eine Politik, die 20 Jahre wirtschaftliche Stabilität und eine Stärkung der Sozialsysteme gebracht hat, empfinde man jetzt Scham, so die Berliner Morgenpost weiter.

Auch beim Bürgergeld sollte die Bedingung gelten, dass die Gemeinschaft unterstützt, wenn jemand arbeitslos wird. Es wird dann laut Berliner Morgenpost erwartet, dass die Person sich gleichzeitig bemüht, wieder eine Arbeit zu finden, um das Unterstützungssystem zu verlassen. Diese Regelung sei derzeit abgeschwächt und deshalb nicht korrekt.

Als es dann um das schwierige Thema Zuwanderung geht, gerät die Diskussion etwas außer Kontrolle. Jedenfalls ist die Debatte laut Berliner Morgenpost von einer gewissen Hilflosigkeit geprägt – man findet einfach keinen Konsens.

Ein Teil der Gäste ist sich zumindest einig darin, dass die Zuwanderungszahlen sinken müssen. Dies sei allerdings mit dem aktuell praktizierten Vorgehen nicht möglich und auch eine Obergrenze sei nicht praktikabel. Die Frage sei nämlich, was man dann mit den zu viel Angekommenen machen solle.

Gänzlich außer Kontrolle gerät die Sendung dann gegen Ende, als Dobrindt den Grünen vorhält, die geplante Bezahlkarte ausbremsen zu wollen. Diese solle die bekannten Pull-Faktoren einschränken, so die Berliner Morgenpost.

Während Dobrindt der Kragen platzt und in die Runde ruft: "Die Grünen wollen gar nicht, dass die Zahl der Flüchtlinge zurückgeht", kontert Steffi Lemke, dass die Argumente der anderen Seite für eine gewisse Ausländerfeindlichkeit stehe.

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Verwendete Quellen:

Berliner Morgenpost: Beim Thema Flüchtlinge platzt dem „Grünenfresser“ der Kragen
Bild: „Sie wollen nicht, dass die Flüchtlingszahlen runtergehen“

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