Noch nicht lange ist es her, seit in Rom ein neuer Papst gewählt wurde: Nach dem Tod von Papst Franziskus, der zu Lebzeiten unter anderem wegen einer Äußerung bezüglich des Ukraine-Kriegs kritisiert wurde, ist nun Papst Leo XIV. seit Anfang Mai offiziell das neue Oberhaupt der katholischen Kirche. Etwa einen Monat nach seinem Amtsantritt sorgt nun jedoch eine Forderung an den neuen Pontifex für Furore.
Derzeit machen Ermittlungen gegen den Kölner Erzbischof Rainer Maria Woelki Schlagzeilen. Laut Berichten des Tagesspiegels, des WDR sowie der Abendzeitung München wurde wegen mutmaßlicher Falschaussagen in zwei Missbrauchsfällen gegen den Kardinal ermittelt. Nachdem das Ganze eingestellt wurde verlangt nun jedoch eine Online-Petition die Absetzung des Geistlichen durch den Papst.
Angebliche Falschaussage in Missbrauchsfällen
Urheber der Petition, die auf der Online-Plattform change.org gestartet wurde, ist der Münchner Priester Wolfgang F. Rothe. Woelki habe seine Glaubwürdigkeit verloren, heißt es laut Angaben des Tagesspiegel. Grund dafür seien staatsanwaltschaftliche Ermittlungen gegen den Kölner Kardinal.
Demnach soll Woelki vor einem Landgericht einen Falscheid abgelegt sowie in einem Fall eine falsche eidesstattliche Versicherung abgegeben haben. Gegen die Zahlung einer Geldauflage von 26.000 Euro vonseiten Woelkis seien die Ermittlungen dann jedoch eingestellt worden. Auf eine Anklage sei auch deshalb abgesehen worden, weil Woelki bisher nicht straffällig geworden war.
Petition auf dem Weg nach Rom
Für den Kardinal stellt das Ende der Ermittlungen gleichzeitig einen Schlussstrich dar, wie es weiter von offizieller Seite laut Tagesspiegel weiter heißt. Auch gab das Erzbistum Köln an, Woelki sei "unschuldig" und habe "nicht gelogen". Vonseiten der Kritiker:innen wird dies als "wahrheitswidrig" eingestuft. Mittlerweile hat die am 26. Mai gestartete Petition bereits sage und schreibe 55.000 Unterschriften gesammelt.
Der Initiator der Unterschriftenaktion, Rothe, erhofft sich davon nun eine Reaktion von Papst Leo XIV., in dessen Verwandtschaft sich übrigens so manche berühmte Persönlichkeit finden soll. Die Petition befinde sich per Brief auf dem Weg nach Rom mit der Bitte an den "Heiligen Vater [...], die Erzdiözese Köln und die katholische Kirche in Deutschland baldmöglichst von der enormen Belastung zu befreien, die die Person und das Verhalten von Kardinal Woelki darstellen."
Ob diese Aktion von Erfolg gekrönt wird, bleibt abzuwarten.
Auch interessant:
Donald Trump wegen Anzug bei Papst-Beerdigung in Kritik: Hat er wirklich das Protokoll verletzt?
Papst Franziskus' Friedens-Appell an Ukraine: Strack-Zimmermann (FDP) "schämt sich als Katholikin"
Streit im Vatikan: Das steckt hinter der Fehde zwischen Papst Franziskus und Kardinal Burke
Verwendete Quellen:
WDR: "Über 55.000 Unterschriften für Absetzung von Kölns Kardinal Woelki"
Tagesspiegel: "Bereits 55.000 Unterschriften gesammelt: Priester bittet Papst Leo XIV. in Petition, Kardinal Woelki abzusetzen"
Abendzeitung München: "Münchner sammelt über 55.000 Unterschriften gegen Kardinal Woelki"