Zwei Jahre nach Mord an Luise (12): Eltern fordern Schmerzensgeld von Täterinnen

Der Schock sitzt immer noch tief: Vor zwei Jahren wurde die 12-jährige Luise ermordet – von zwei Freundinnen! Jetzt wollen die Eltern Schmerzensgeld.

Vor zwei Jahren wurde Luise F. von ihren Freundinnen getötet. Der Schmerz bei ihren Eltern sitzt tief – nun fordern sie Schmerzensgeld.
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Vor zwei Jahren wurde Luise F. von ihren Freundinnen getötet. Der Schmerz bei ihren Eltern sitzt tief – nun fordern sie Schmerzensgeld.

Im Frühjahr 2023 erschütterte eine grausame Tat ganz Deutschland. Die damals 12-jährige Luise wurde in einem Waldstück zwischen Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen brutal ermordet. Die Täterinnen können deswegen nicht verklagt werden – jetzt fordern Luises Eltern zumindest Schmerzensgeld.

März 2023: Luise F. wird von zwei Freundinnen ermordet

Ein Streit zwischen Jugendlichen eskalierte vor zwei Jahren komplett. Das zumindest ist die traurige Erkenntnis zwei Jahre nach der Tat. Denn im März 2023 hatte sich Luise, damals 12 Jahre alt, mit zwei Freundinnen getroffen – mit tödlichen Konsequenzen.

Wenige Tage zuvor sollen sich die Mädchen gestritten haben. Woraufhin die Täterinnen, wie aus wiederhergestellten Chatverläufen hervorgeht, geplant haben sollen, Luise zu töten. Dazu haben sie sich mit ihr zum spielen verabredet und sie wohl anschließend in einen nahegelegenen Wald gelockt und so getan, als sei alles in bester Ordnung.

Weil sie minderjährig sind, sind sie strafunmündig

Doch dann begann das Martyrium für Luise. Die beiden damals 12- und 13-jährigen Freundinnen der Jugendlichen versuchten zunächst, sie zu ersticken. Als das nicht klappte, soll die ältere Täterin Luise festgehalten haben, während die Jüngere mehr als 70 Mal zustach.

Der grausige Mord an ihrer ehemaligen Freundin hatte jedoch für die beiden Mädchen zumindest aus strafrechtlicher Sicht keinerlei Konsequenzen. Zwar mussten sie sich in psychologische Betreuung begeben – aber da sie minderjährig sind, waren sie zur Tatzeit nicht strafmündig. Und konnten demnach für den Mord nicht angeklagt werden.

Jetzt fordern Luises Eltern zumindest Schmerzensgeld

Neben dem Verlust ihrer Tochter ist vor allem diese Tatsache für Luises Eltern besonders schwer zu ertragen. Sie hatten bereits zuvor versucht, auf zivilrechtlichem Weg gegen die beiden Mädchen vorzugehen, deren Identitäten nach wie vor geheim bleiben, "um einen digitale Hexenjagd zu vermeiden". Bislang ohne Erfolg.

Nun haben sie erneut Klage eingereicht, die Verhandlungen beginnen am heutigen Donnerstag, den 24. Juli. Luises Eltern fordern von den Mörderinnen ihrer Tochter eine Art "Schmerzensgeld" in Höhe von 180 000 Euro – dieses umfasse auch weitere Kosten. Das berichtet unter anderem die BILD unter Berufung auf die Anklageschrift der Eltern:

[Bei dieser Summe] handelt es sich um Schmerzensgeld, Hinterbliebenengeld und Beerdigungskosten. [...] Im vorliegenden Fall ist zu berücksichtigen, dass keine strafrechtliche Ahndung der Beklagten erfolgt ist. [...] Die Genugtuungsfunktion muss hier erst recht Berücksichtigung finden.

Der Fall wird nun vorm Landgericht Koblenz verhandelt – wie die Erfolgschancen für die trauernde Familie stehen, ist schwer zu sagen. Per Video-Zuschalte werden sowohl Luises Eltern (die vor Ort von einem Anwalt vertreten werden) sowie die beiden Täterinnen (heute 14 und 15 Jahre alt) angehört.

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Verwendete Quellen:

BILD: Eltern fordern 180.000 Euro Schmerzensgeld nach Mord: Luises Freundin schrieb: „Ich bringe die um“

RTL: Zwölfjährige von zwei Mädchen erstochenLuises Tod vor Gericht - Eltern wollen 180.000 Euro Schmerzensgeld

BILD: Vor einem Jahr töteten sie die Zwölfjährige im Wald: So leben die Mädchen, die Luise umbrachten

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