Unter den deutschen Politiker:innen ist Markus Söder sicherlich derjenige, der auf Social Media am populärsten ist. Immer wieder gern teilt der bayerische Ministerpräsident und CSU-Chef auf Instagram und Co. Einblicke in sein Leben als Politiker - und sorgt auch hin und wieder mit dem ein oder anderen Post für Kopfschütteln.
Erst kürzlich hat der Politiker etwa anlässlich des Münchener Oktoberfests, das zeitweise durch eine Bombendrohung lahmgelegt worden war, zum Mikro gegriffen und den beliebten Wiesn-Hit "Sweet Caroline" von Neil Diamond geträllert. Das Video fand unter seinen Follower:innen eine Menge Zuspruch, allerdings rief es auch Kritiker:innen - auch aus der eigenen Partei - auf den Plan. So sehen einige seiner Kolleg:innen darin etwa eine "Banalisierung der Politik".
Söder für mehr politische Präsenz im Netz
Söder selbst, der anlässlich der aktuellen Debatte um die Wiedereinführung der Wehrpflicht eine klare Meinung vertritt, hält sein Auftreten in den sozialen Medien allerdings für durchaus notwendig. Davon berichten neben der Frankfurter Rundschau auch der Deutschlandfunk und das Magazin news.de. Er selbst bewertet seine Postings als eine "Gratwanderung zwischen zu viel und zu wenig."
"Jede Kommunikation, die Menschen erreicht, ist wichtig. Im Netz tobt rund um die Uhr eine Schlacht der Meinungen - da muss man Präsenz zeigen.", so der bayerische Ministerpräsident laut Angaben von news.de. Heutzutage sei es etwa auch immer mehr unmöglich, Wahlen ohne den Einsatz von Social Media zu gewinnen. Seine eigene Marke, wie etwa auch mit seinen Postings unter dem Hashtag #söderisst, baut der Politiker, dessen Tochter ebenfalls erfolgreich ist, dabei ganz bewusst auf.
Ein Zeichen gegen Extremismus
Die Welt verändere sich immer mehr: Social Media eröffne dabei ganz neue Möglichkeiten und sei laut der Frankfurter Rundschau "eine völlig andere Welt als die, die wir bisher hatten." Wichtig sei in diesem Kontext allerdings vor allem Wirksamkeit. "Popularität führt zu Bindekraft", so Söder weiter. Dabei sei allerdings auch die reale Politik weiterhin nicht zu verachten.
Ganz besonders will Söder damit laut eigener Aussage auch gegen den "Extremismus" in den sozialen Medien vorgehen und eine Gegenstimme bieten. "Der Erfolg der Extremisten" beruhe laut ihm auf "Radikalisierung" und "totaler Vereinfachung". Vonseiten der Mitte wolle man da andere Wege finden, erklärt er laut Angaben des Deutschlandfunk.
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Verwendete Quellen:
news.de: "Markus Söder : Ministerpräsident überaus ehrlich - Reichweite um jeden Preis?"
Frankfurter Rundschau: "Söder zwischen Kult und Kritik: Warum er seine Social-Media-Strategie verteidigt"
Deutschlandfunk: "Sweet Caroline“ und #söderisst: Söder sieht seinen Social-Media-Auftritt als 'Gratwanderung zwischen zu viel und zu wenig'"