Annalena Baerbock, die bis Mai 2025 noch die Bundesrepublik im Ausland vertrat, bereitet sich auf ihre neue Aufgabe in New York vor. Bevor es für ein Jahr in die Vereinigten Staaten geht, hat sie sich noch von Parteifreund:innen verabschiedet.
Baerbock wird Präsidentin der UN-Vollversammlung
In einer geheimen Abstimmung ist die zweifache Mutter, nach ihrer Nominierung im März dieses Jahres, im Juni in New York zur Präsidentin der UN-Vollversammlung gewählt worden. Die Autorin von Jetzt. Wie wir unser Land erneuern nutzte ihre letzten Tage in Deutschland auch für einen politischen Abschied.
Die Frau, die für einen schnörkellosen, geradlinigen und schlichten Modestil bekannt ist, nimmt ihre beiden Töchter zu diesem großen Abenteuer mit. Auch, um ihnen ein gutes Vorbild zu sein. Denn eines möchte sie jungen Frauen mitgeben: "Deine Stimme zählt. Deine Vision. Man kann einen Unterschied machen", erklärte sie in einem Video auf Instagram.
Und was kommt danach?
In den Bundestag geht es - zumindest bis zur nächsten Legislaturperiode - nicht mehr zurück. Denn die Grünen-Politikerin legte für den Job bei den Vereinten Nationen ihr Bundestagsmandat nieder. Unklar ist aktuell, was nach dem Präsidiumsposten sein wird. "Was ich in einem Jahr mache, ist völlig offen, aber ich werde sicher nicht arbeitslos", zeigte sich die 44-Jährige im Gespräch mit der B.Z. zuversichtlich.
Strebt sie vielleicht sogar das höchste UN-Amt an? Wie Baerbock in ihrer Ansprache vor den Parteigenoss:innen klar machte, war das "noch nie eine Frau". Dafür erntete sie Applaus. Wäre UN-Generalsekretärin ein Posten, der ihr gefallen könnte? Darauf gab die studierte Politologin keine Antwort, sondern merkte bei der B.Z. nur an, dass es nicht ginge. "Bei den Vereinten Nationen gibt es feste Regeln. Nach dem Westeuropäer Antonio Guterres ist 2026 ein Lateinamerikaner oder Osteuropäer dran."
Kritik hagelte es nach ihrer Nominierung
Annalena Baerbock, die ihrem Nachfolger Johann Wadephul feministischen Polit-Lesestoff zum Amtsantritt schenkte, war die erste Außenministerin der BRD. Nun entzieht sie sich, genau wie Robert Habeck, der Zeit der Arbeit in der Opposition, in der sie ebenfalls viel hätte für ihre Wähler:innen bewegen können. Das kam nicht überall gut an.
Auch ihre Nominierung im März beschäftigte schon die Öffentlichkeit. Denn eigentlich war Diplomatin Helga Schmid schon für dieses Amt vorgesehen und wurde dann einfach durch die gebürtige Hannoveranerin ersetzt. Obwohl diese kurz vorher erst angekündigt hatte, nach Jahren mit vielen Reisen und wenig Privatleben kürzertreten zu wollen.
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Verwendete Quellen:
Merkur: "Ausgeschlossen": Baerbock schmettert Nachfrage zu ihrem UN-Job ab
Instagram: Konto von Annalena Baerbock
Tagesschau: Warum sorgt Baerbocks Wechsel zur UN für Aufruhr?
B.Z.: Baerbock: "Weiß nicht, was ich in einem Jahr mache"