AfD-Geheimtreffen: Tino Chrupalla weist Anschuldigungen zurück

Vor wenigen Tagen haben Berichte über ein Geheimtreffen zwischen AfD-Politiker:innen und Unternehmer:innen die Menschen deutschlandweit erschüttert. Neuere Berichte vermuten nun, dass es das mindestens siebte Treffen dieser Art gewesen ist. AfD-Chef Tino Chrupalla "erinnert sich an nichts."

Tino Chrupalla, AfD-Geheimtreffen, Anschuldigung, Remigration, Migration
© Horacio Villalobos@Getty Images
Tino Chrupalla, AfD-Geheimtreffen, Anschuldigung, Remigration, Migration

Berichterstattungen über das Treffen eines Netzwerks aus rechten Politiker:innen und Unternehmer:innen in einer Villa in Potsdam im Oktober des vergangenen Jahres haben vor wenigen Tagen die Menschen deutschlandweit in Aufruhr versetzt.

Wie die Tagesschau, das RedaktionsNetzwerk Deutschland und der Tagesspiegel berichten, sollen dabei Pläne über die "Remigration" von Millionen Menschen mit Migrationshintergrund diskutiert worden sein. In ganz Deutschland sind infolge dessen die Menschen auf die Straße gegangen, um "gegen rechts" zu protestieren - einige Quellen ziehen gar einen Vergleich mit der Wannseekonferenz von 1942, bei der Vertreter der SS und NSDAP die Vernichtung der Juden geplant haben.

Chrupalla bei Geheimtreffen anwesend?

Weiteren Berichten des Tagesspiegels, des RedaktionsNetzwerks Deutschland und auch der Frankfurter Rundschau zufolge soll das kürzlich bekannt gewordene Treffen jedoch nicht das erste seiner Art gewesen sein. Demnach soll bereits im Oktober 2021 ein derartiges Treffen stattgefunden haben - bei dem auch der AfD-Vorsitzende Tino Chrupalla anwesend gewesen sein soll.

Dieser streitet die Anschuldigungen jedoch ab und behauptet: "Ich bin wie Scholz, ich erinnere mich an nichts mehr." Damit spielt er auf die sogenannte Cum-ex-Affäre an, bei der Bundeskanzler Olaf Scholz in den Steuerskandal rund um die Hamburger Warburg-Bank involviert gewesen ist. Bei den Ermittlung hat er angegeben, sich an bestimmte Details nicht mehr erinnern zu können. Ähnliches hat er auch in Bezug auf den Finanz-Skandal mit Wirecard behauptet - einige Stimmen vermuten nun, dass Scholz deswegen nicht mehr lange Kanzler bleiben wird.

Insgesamt mindestens sieben Zusammenkünfte

Dass Chrupalla an dem Treffen teilgenommen hat, soll laut weiteren Angaben des RedaktionsNetzwerks Deutschland jedoch mittlerweile bestätigt worden sein. Aus diversen Unterlagen geht des Weiteren hervor, dass das Treffen im Oktober 2021 als "Fünfte Düsseldorfer Runde" bezeichnet worden ist. Ein weiteres Treffen ist für 2022 angekündigt worden. Die Zusammenkunft im letzten Jahr dürfte demzufolge das mindestens siebte Treffen gewesen sein, wie die Quellen schlussfolgern.

Wie sich die Sache nun weiter entwickelt, bleibt abzuwarten. Die AfD steht seit jeher massiv in der Kritik und macht immer wieder Schlagzeilen - so etwa Chrupalla, der im Talk mit Maischberger die Ukraine mit Nazi-Deutschland verglichen hat. Momentan bekommt die Partei jedoch in Umfragen seit Monaten immer mehr Zuspruch.

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Verwendete Quellen:

Frankfurter Rundschau: "Geheimtreffen von Rechtsextremen: AfD-Chefin Weidel trennt sich von Berater"

Tagesspiegel: "Treffen mit Rechtsextremen?: Chrupalla kann sich 'an nichts erinnern'"

Tagesschau: "Bericht über Geheimtreffen: AfD-Politiker diskutieren offenbar Vertreibungsplan"

RedaktionsNetzwerk Deutschland: "Rechtsextremes Netzwerk: Geheimtreffen der Rechtsextremen: Offenbar hat AfD-Chef Chrupalla an früherer Runde teilgenommen"

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