Eine Portion Pasta aus dem Kühlschrank endet für Student tragisch

Diese traurige Szene hat sich in Belgien abgespielt und erinnert uns daran, dass man grundlegende Hygieneregeln einhalten muss, wenn es um die Lagerung von Lebensmitteln geht.

Pasta mit Folgen
© Westend61@Getty Images
Pasta mit Folgen

Keine Lebensmittel zu verschwenden, indem man die Reste aufisst, ist prinzipiell eine gute Idee... Sofern man sich an bestimmte Hygieneregelnhält. Die traurige Geschichte, die einem 20-jährigen Studenten 2008 widerfahren ist, und die aufgrund eines Videos, das Dr. Bernard auf seinem Youtube-Channel veröffentlicht hat, wieder aufgekommen ist, macht dies mehr als deutlich. In diesem Video werden zahlreiche ungewöhnliche Fälle aufgezählt und analysiert.

Eine fatale Portion Spaghetti mit Tomatensauce

An einem Oktoberabend kam AJ nach einem Tag Unterricht nach Hause. Da er etwas Hunger hatte, wärmte er ein Nudelgericht mit Tomatensauce in der Mikrowelle auf. Dieses hatte er ein paar Tage zuvor zubereitet. Nachdem sein Hunger gestillt war, ging er ins Fitnessstudio, kam aber dreißig Minuten später wieder nach Hause. Er hatte Kopf- und Bauchschmerzen und ihm war übel.

Der 20-jährige Student erbricht mehrere Stunden lang und leidet unter flüssigem Durchfall. Er nimmt kein Medikament, denn er denkt, es handle sich um eine Lebensmittelvergiftung, die von selbst wieder verschwindet. Er trinkt nur Wasser und schläft gegen Mitternacht ein.

Am nächsten Morgen um 11 Uhr machen seine Eltern sich Sorgen, weil er nicht aufgestanden ist, um zum Unterricht zu gehen. Als sie in sein Zimmer gehen, finden sie ihren Sohn tot auf. Die Autopsie hat ergeben, dass er um 4 Uhr morgens gestorben ist, das heißt fast 10 Stunden nach seiner letzten Mahlzeit... dem Nudelgericht.

Bakterie bacillus cereus verantwortlich

Die Eltern waren über den plötzlichen Tod ihres Kindes schockiert und mussten 5 Tage warten, bis eine Autopsie an AJ durchgeführt worden war. Laut dem medizinischen Bericht, der in der wissenschaftlichen Zeitschrift US Journal of clinical microbiology veröffentlicht wurde, haben die Mediziner die Präsenz vom bacillus cereus im Körper des jungen Mannes festgestellt. Diese Bakterie ist für toxische Infektionen verantwortlich, die sich durch Symptome wie Durchfall und andere Vergiftungserscheinungen auszeichnen.

Sie kommt normalerweise in der Erde, im Wasser und in Pflanzen vor, aber bestimmte Nahrungsmittel können ebenfalls damit kontaminiert sein, vor allem, wenn sie viel Stärke enthalten. Die Menge der Toxine, die von der Bakterie ausging, war im Falle des Studenten so groß, dass er an Leberversagen starb. Die Reste seiner letzten Mahlzeit wurden in ein Laboratorium geschickt, um dort analysiert zu werden. Die Ergebnisse bestätigen, dass die Spaghettis mit „einer große Menge von B. Cereus“ kontaminiert waren. In der Tomatensauce war jedoch keine Spur dieser Bakterie nachzuweisen.

Nichteinhaltung der Hygieneregeln

Wie konnten die bacillus cereus sich in dem Nudelgericht des Studenten vermehren? Laut dem Ministerium für Landwirtschaft und Ernährung „können sie sich bei schlechten Überlebensbedingungen zu einer Art Kügelchen zusammenziehen, welche als Sporen bezeichnet werden. Diese Sporen sind sehr hitzeresistent (bis zu ca. 120°C). Als das Gericht nach dem Erhitzen abkühlte, konnten die Sporen wachsen und Toxine produzieren. (…) Im Falle einer langsamen Abkühlung oder wenn ein Gericht warm gehalten wird, kann ein erneutes Erhitzen ineffizient sein und die Toxine nicht abtöten, die ebenfalls sehr hitzebeständig sind.“

Es ist sehr wahrscheinlich, dass dies im Falle des jungen Brüsseler Studenten geschehen ist. Laut Dr. Bernard hatte der Student die Angewohnheit, Gerichte für die ganze Woche am Sonntag vorzubereiten. Es kam häufig vor, dass er vergaß, diese in den Kühlschrank zu stellen.

Er ließ oft geschlossene Tupperdosen mit Nahrungsmitteln auf der Arbeitsfläche in der Küche stehen, und das über mehrere Tage hinweg. Das Gericht, das ihn umbrachte, ist anscheinend mehrfach aus dem Kühlschrank geholt und wieder zurück hineingestellt worden, bevor es in der Mikrowelle erhitzt wurde. Das sind ideale Bedingungen für die Entwicklung der Bakterien. In Deutschland kommt es pro Jahr zu etwa 3 Fällen pro Million Einwohner. Die Infektionen verlaufen in der Regel nicht tödlich.

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