"Ein echter Casanova!" - diesen Ausspruch oder Titel dürften sich heute besonders jene Männer einhandeln, die gemeinhin als Frauenheld bekannt sind. Auch in unserem deutschen Wortschatz hat sich dieser Name hartnäckig eingenistet - und ausnahmslos jeder und jede weiß, was damit gemeint ist.
Wirft man einen Blick in die Geschichte, so erkennt man, dass solche Namensgebungen tatsächlich oft auf eine reale Person zurückgehen, deren Leben sich in den Lauf der Geschichte eingebrannt haben und somit auf ewig weiterbestehen. Oft ist der Ursprung so mancher Erzählung tatsächlich gar nicht mehr bekannt: Einige davon sind im Laufe der Jahrhunderte gar so oft verändert worden, dass man gar nicht mehr weiß, was nun Wirklichkeit ist und was nicht - so etwa bei der Legende vom Ungeheuer von Loch Ness. Und auch die Todesumstände so mancher historischer Figuren geben nach wie vor Rätsel auf, wie etwa die genaue Ursache für den Tod von Napoelon Bonaparte.
Im Falle von "Casanova" gibt es jedoch tatsächlich eine Person, die diesem Namen einst alle Ehre machte. Davon berichten unter anderem die BILD-Zeitung sowie die Seite web.de.
Der historische Namensgeber
Casanova - mit bürgerlichem Namen als Giacomo Casanova bekannt und am 2. April 1725 in Venedig zur Welt gekommen - hat gemäß BILD laut eigener Aussage "die Frauen bis zum Wahnsinn geliebt". In seinen Memoiren Histoire de ma vie (dt: Geschichte meines Lebens) schreibt er gar von 116 Sexualpartnerinnen - mit denen er auch einige Nachkommen gezeugt haben dürfte.
Ebenso beeindruckend ist in diesem Sinne definitiv auch die Geschichte eines Mannes aus Uganda, der sage und schreibe 102 Kinder haben soll.
Der italienische Schürzenjäger war jedoch weit mehr als nur das, wie Historiker:innen betonen. Der 1798 im heutigen Tschechien verstorbene Casanova war unter anderem als Geistlicher, später auch als Geiger, Alchemist, Seidenfabrikant und sogar als Jurist, Mathematiker, Finanzberater und Soldat tätig.
Ein unsterblicher Name
Als solcher ist er in der damaligen Welt weit herumgekommen: So war Casanova durch seine Verbindungen etwa unter anderem zu Gast bei Frankreichs König Ludwig XV, beim Papst, bei der rusischen Zarin Katharina der Großen sowie bei Friedrich II. von Preußen. Außerdem besuchte er Nizza, Rom, Marseille, Korfu, das heutige Istanbul - und auch in Deutschland war er unterwegs.
Aufgrund seines Lebensstils setzen viele Expert:innen sich heute für eine andere Wahrnehmung Casanovas als schlicht der des einfachen Schürzenjägers ein. "Er war nicht dieser Frauenjäger, dieser notorische Verführer, zu dem man ihn später gemacht hat.", ist man sich laut Angaben von web.de einig. Tatsächlich haben seine ausführlichen Memoiren - das Manuskript ist knap 3.600 Seiten stark - maßgeblich dazu beigetragen, die Epoche des Rokkoko, die von Verschwendung und Lust geprägt war, besser nachzuvollziehen.
In diesem Jahre wäre Giacomo Casanovas 300. Geburtstag und obwohl seine Geschichte über die Jahrhunderte einen Teil der Wahrheit eingebüßt haben dürfte, lebt sein Name bis heute in zahlreichen Verfilmungen, Büchern und auch in der Musik weiter.
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Verwendete Quellen:
BILD: "300 Jahre Casanova, der größte Verführer der Geschichte: Sex mit Nonne – und der Botschafter schaute zu"
web.de: "Der Vater aller Playboys: Das Leben von Giacomo Casanova"