Orkan Wencke fegt mit bis zu 110 Stundenkilometern über Deutschland

Das Wetter ist seit Jahresbeginn in Deutschland ein ständiges Auf und Ab. Die starken Temperaturschwankungen und der zu milde Februar scheinen nun Ende zu sein. Dafür sorgt Sturmtief Wencke.

Windsack bei bewölktem Himmel, 2019
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Windsack bei bewölktem Himmel, 2019

Die frühlingshaften und deutlich zu hohen Temperaturen im Februar 2024 scheinen erst einmal vorbei zu sein. Es kommt Sturm mit einem Orkantief auf Deutschland zu. Diese Wetterlage findet ihren Anfang auf der Nordsee und wird sich zuerst über die Inseln der Nordseeküste ziehen.

Sturmtief Wencke fegt über den Norden Deutschlands

Anfang Februar hat man schon einen 'Kälte-Knall' erwartet. Bereits in der Nacht zum Freitag sorgte das kleinräumige Orkantief für schwere Sturmböen auf den Nordseeinseln. Die Wetterexperten des Deutschen Wetterdienstes betiteln das Sturmtief Wencke als ‚Sturmtief mit Pokerface‘. Der Grund hierfür ist, dass es sich angeblich nicht in die ‚Karten‘ schauen ließe.

Sicher ist, dass Wencke Böen der Stärke 10 erwarten. Diese wirken sich besonders im Norden Deutschlands, Schleswig-Holstein und Niedersachsen, aus. Dort warnt der Wetterdienst vor Unwettern. Sturmböen können dort bis zu 100 Kilometer pro Stunde erreichen. Nur der Südosten Deutschlands kann aufatmen. So weit soll Sturmtief Wencke nicht kommen.

Es könnte auch noch schlimmer kommen

Diplom-Meteorologe Dominik Jung erklärt im Interview mit der Bildzeitung:

An der Nordsee kommt es offenbar zu einem Orkan. Die Berechnungen werden immer heftiger. Direkt an der deutschen Nordseeküste werden Böen um 120 bis 140 km/h erwartet, auf der Nordsee rechnet das deutsche Wettermodell ICON aktuell sogar mit bis zu 170 km/h. Das wäre ein schwerer Orkan.

Dieses Orkantief entsteht durch ein Tief über Island. Dies bringt milde Luft in den Norden Deutschlands. Im Gepäck das Wencke alles von Schauern, Gewittern und orkanartigen Windböen. Diese können stellenweise bis zu 110 Kilometer pro Stunde erreichen. Beim letzten Sturm Ende Januar wurde eine gigantische Wetterboje auf Sylt angeschwemmt.

Mit den milden Temperaturen ist jetzt erst Mal Schluss

Schon Anfang Februar sorgten milde Temperaturen für einen Vorfrühling. Die gestrigen Temperaturen waren mit 9 bis 14 Grad deutlich zu mild für den Februar. Doch damit ist jetzt Schluss. Das Wetteramt kündigt einen Temperatursturz auf Temperaturen um den Gefrierpunkt an. Dies kann dann in Hamburg und Schleswig-Holstein wieder zu gefährlichem Schneeregen und der damit verbundenen Glättegefahr sorgen.

In den Alpen und im Teilen Bayern sind in den frühen Morgenstunden in höher gelegenen Gebieten die ersten Schneeflocken gefallen. Der Wetterdienst warnt dort vor einem kurzfristigen erneuten Wintereinbruch.

Im Schwarzwald und im Allgäu kommt es zu Dauerregen, welcher bis zu 50 Litern pro Quadratmeter bereithält. Der Wind lässt dann nach und der Süden und Osten kann aufatmen.

Besondere Wetterlage auf dem Brocken

Nicht nur die Nordseeküste erwischen die Orkanböen mit bis zu 120 Kilometern pro Stunde. Auf dem Brocken, ein Berg in Sachsen-Anhalt, welcher eine Wetterstation enthält, könnte einen heftigen Temperatursturz verzeichnen müssen. Nachdem Böen bis zu 150 Kilometern pro Stunde dort auf 1.142 Metern erwarten werden müssen, wird die Temperatur auf Minus 3 Grad.

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Verwendete Quellen:

t.online: Warnlage in Deutschland - hier wird es stürmisch

Bild: Unwetter an den Küsten durch Sturmtief Wencke

Deutscher Wetterdienst: Vorhersage für Bayern

178 Stundenkilometer: Doppel-Hurrikan rast auf Deutschland zu 178 Stundenkilometer: Doppel-Hurrikan rast auf Deutschland zu