Linken-Politikerin aus Bundestags-Sitzung geworfen: Bundestagspräsidentin Klöckner rechtfertigt sich

Am vergangenen Mittwoch wurde Linken-Politikerin Cansın Köktürk von Bundestagspräsidentin Julia Klöckner wegen des Tragens eines T-Shirts mit der Aufschrift "Palestine" aus dem Bundestag geworfen. Nun äußert sie sich zur Kleiderordnung im Bundestag und verteidigt ihre Entscheidung.

Bundestagspräsidentin, Rauswurf, Regel, Kleiderordnung
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Bundestagspräsidentin, Rauswurf, Regel, Kleiderordnung

Seit März diesen Jahres ist CDU-Politikerin Julia Klöckner die Präsidentin des Deutschen Bundestags. Ihren Job nimmt sie dabei sehr ernst - und sorgt mit der ein oder anderen Entscheidung durchaus auch für Furore. Erst am vergangenen Mittwoch unterbrach sie die Sitzung des Bundestages, um die Linken-Politikerin Cansın Köktürk des Saals zu verweisen.

Der Grund: Die 31-jährige hatte ein T-Shirt mit der Aufschrift "Palestine" getragen. Klöckner hatte sie laut Angaben des Tagesspiegel bereits zuvor unter vier Augen aufgefordert, die Kleidung zu wechseln, da politische Botschaften auf Kleidungsstücken grundsätzlich nicht erlaubt seien.

Köktürk über Zwischenfall im Bundestag

Köktürk hatte sich laut weiteren Angaben des Tagesspiegel nach dem Zwischenfall auf Instagram und X zu Wort gemeldet: Man wolle das Leid in Gaza wegignorieren. An Klöckner wandte sie sich mit dem Ausspruch, sie könne sie "aus dem Bundestag rauswerfen" aber "niemals zum Schweigen bringen".

Für Kritik hatten vor einiger Zeit auch die Milliardenausgaben des Bundes für Haare und Makeup der Abgeordneten gesorgt - besonders Ex-Bundesaußenministerin Annalena Baerbock stand dabei im Fokus.

Zu dem Thema der Kleiderordnung hat sich Klöckner selbst nun bei der Live-Aufzeichnung des Podcasts MUT - der Deutschland-Talk bei einer Medienpreisverleihung in Berlin geäußert. Sie wolle keineswegs "die Supernanny der Abgeordneten" im Deutschen Bundestag sein, wie sie sagt. Aber es gebe nun einmal Regeln, an die sich jeder zu halten habe. Darüber berichten unter anderem die Zeitschrift Bunte sowie das Magazin t-online.

Klöckner rechtfertigt Kleiderordnung

Es gebe Regeln, so die Bundestagspräsidentin laut weiteren Angaben von t-online, "die wir uns auch selbst gegeben haben". Dabei spiele auch die Gleichbehandlung aller Abgeordneten eine Rolle. Wenn der eine eine Mütze trage, "dann kommt der andere mit dem Stahlhelm und das wollen wir eben auch nicht." Bereits zuvor hatte die Präsidentin den Abgeordneten Marcel Bauer (ebenfalls Linke) des Saals verwiesen - er trug eine Baskenmütze.

Man dürfe zwar natürlich "Ecken und Kanten haben", so die 52-jährige laut Angaben der Bunte weiter. Dennoch gebe es auch so etwas wie eine Kleiderordnung. "Wenn man etwa ins Theater geht, dann zieht man sich doch auch entsprechend an", so Klöckner - auch wenn das vielleicht spießig klinge.

Mit ihrer Kleiderwahl sorgen auch internationale Politiker:innen dann und wann für Aufregung - so rufen die Outfits von US-Präsidentengattin Melania Trump etwa immer wieder Diskussionen hervor.

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Verwendete Quellen:

Bunte: "Kleiderordnung im Bundestag: Julia Klöckner: 'Ich will nicht die Supernanny der Nation sein'"

t-online: "Nach Debatte um Kleiderordnung: Klöckner verteidigt sich: 'Dann kommt der andere mit Stahlhelm'"

Tagesspiegel: "Update Köktürk geht Klöckner nach Rauswurf an: 'Julia, du wirst mich niemals zum Schweigen bringen'"

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