Eigentlich herrscht dieser Tage eher das klassische "Sommerloch", unter anderem, weil sich die Politiker:innen in die Sommerpause verabschiedet haben – und auch viele Fernsehsender eher dazu neigen, auf Wiederholungen erfolgreicher Formate zu setzen statt auf Neuausstrahlungen. Doch Alice Weidel hat es mal wieder geschafft, ihre Person und Partei in die Schlagzeilen zu bringen.
Sommerinterview und Regensburger Festspiele: Großer Protest gegen Alice Weidel
Um die Politikinteressierten in Deutschland nicht gänzlich zu ignorieren und ihnen weiterhin Stoff zum Nachdenken und Hinterfragen zu liefern, führen die Öffentlich-Rechtlichen die sogenannten Sommerinterviews durch. Bei diesen werden Politiker:innen der größeren Parteien eingeladen und zu ihrer Meinung zu aktuellen Themen, aber auch zu ihrem Parteiprogramm gefragt.
Zuletzt war die AfD-Chefin Alice Weidel zu Gast – und von überall konnte man im Hintergrund laufstarken Protest gegen ihre Partei hören. Denn die Sommerinterviews werden nicht im Studio durchgeführt, sondern draußen, in der Nähe des Bundestags.
Und so konnte man von der anderen Seite des Reichtagsufers unter anderem einen Choral aus "Sche*ß AfD"-Gesängen aus einem Lautsprecher hören. Im Nachgang sehr zu Weidels Vorteil, wie die meisten Medien – darunter die FAZ – urteilen. Doch auch in Regensburg regte sich jetzt Protest gegen die Politikerin.
Weidel war zu den Festspielen eingeladen – Vicky Leandros ließ sie ausladen
Denn die Blondine war von Gräfin Gloria von Thurn und Taxis zu den gleichnamigen Festspielen eingeladen worden. Denn man müsse "auch den ein oder anderen Exoten mit einladen, weil das macht die Sache interessanter", wie die Unternehmerin diese Entscheidung begründete.
Das stieß aber vor allem der Schlager-Legende Vicky Leandros sauer auf. Sie forderte, dass Alice Weidel umgehend wieder ausgeladen würde. Denn sie weigere sich, vor der Politikerin aufzutreten. Dies habe sie der 65-Jährigen sehr deutlich mitgeteilt, wie sie unter anderem der BILD bestätigt:
Alice Weidel ist bei meinem Konzert nicht willkommen. [...] Ich stehe für Vielfalt, Toleranz, Menschenwürde, Menschenrechte und Internationalität. Ich bin mit fünf Jahren aus Athen nach Deutschland gekommen und wurde mit offenen Armen aufgenommen. Deshalb habe ich Respekt vor jedem Menschen und lasse ihn so leben, wie es ihn glücklich macht. [...] Alice Weidel ist eine demokratisch gewählte Politikerin, dennoch habe ich mit ihr nichts gemeinsam.
Auch die Regensburger demonstrierten gegen die Einladung
Dass die Politikerin daraufhin tatsächlich kurzerhand wieder ausgeladen wurde und nicht beim Konzert vor Ort war, schien aber nicht allen Bürger:innen bewusst zu sein. Denn Medien- und Polizeiberichten zufolge demonstrierten am vergangenen Montagabend rund 900 Menschen gegen die Politikerin und ihre Partei.
Die Demo sei angemeldet gewesen – entsprechend viele Polizist:innen wären entsprechend bei dem Großeinsatz vor Ort gewesen. Doch es sei alles friedlich verlaufen. Bis auf eine Sache, die dennoch verfolgt werden müsse, habe die Polizei eigentlich kaum eingreifen müssen. Bei der einen Sache handelt es sich um die Bestrahlung des Doms mit einem "FCK AFD"-Banner.
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Verwendete Quellen:
BILD: Vicky Leandros stellt sich gegen AfD-Chefin: „Alice Weidel ist bei meinem Konzert nicht willkommen“
FR: AfD-Chefin Alice Weidel ausgeladen: Großeinsatz bei Festspielen in Regensburg
AZ: Persona non grata: Alice Weidel von Vicky-Leandros-Konzert ausgeladen
BILD: „Ich kann Sie kaum verstehen“: Demonstranten crashen Weidel-Interview
FAZ: „Sommerinterview“ mit Weidel: Punkt, Satz und Sieg für die AfD
