Warum Hunde keine Pfützen trinken sollten

Pfützen wirken auf viele Hunde wie ein Magnet – doch darin lauern unsichtbare Gefahren. Was steckt wirklich hinter dem Risiko beim Trinken aus solchen Wasserstellen?

Warum Hunde keine Pfützen trinken sollten
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Warum Hunde keine Pfützen trinken sollten
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Ein kurzer Moment der Unaufmerksamkeit und schon hat der Hund den Kopf tief über dem Wasser – klingt harmlos, kann aber ernsthafte Folgen haben.

Pfützen als Infektionsquelle: Die unsichtbare Gefahr

Vor allem im Herbst oder nach Regenfällen sind Pfützen für viele Vierbeiner unwiderstehlich. Dabei können sich in den kleinen Wasseransammlungen Bakterien verstecken, die für Hunde zur Gefahr werden. Besonders problematisch sind Leptospiren – dünne Bakterien, die mit dem Urin von Nagetieren wie Mäusen und Ratten in Pfützen oder langsam fließende Gewässer gelangen. Sobald ein Hund daraus trinkt oder die Keime über eine offene Wunde aufnimmt, droht die Infektion mit Leptospirose.

Diese Krankheit ist längst nicht mehr nur in tropischen oder subtropischen Gebieten ein Thema. Auch in Deutschland werden laut dem Bundesverband für Tiergesundheit und der Tierklinik Ismaning immer mehr Fälle gemeldet – ein Trend, der unter anderem durch den Klimawandel begünstigt wird. Menschen sind ebenfalls gefährdet, besonders Berufsgruppen wie Kanalarbeiter, Landwirte oder Tierärzte.

Symptome, Behandlung und Schutz: Worauf müssen Hundebesitzer achten?

Die Beschwerden bei einer Leptospirose sind bei Hunden oft schwer zuzuordnen. Typisch sind etwa Fieber, Appetitmangel, Erbrechen, Gelbfärbung der Schleimhäute, Durchfall oder auch Zittern und Atemprobleme. In manchen Fällen kommt es zu Nierenschäden. Nicht alle Anzeichen treten immer gleichzeitig auf, manchmal bleibt die Infektion sogar längere Zeit unbemerkt.

Wird die Erkrankung rechtzeitig erkannt, kann sie mit Antibiotika behandelt werden. Je nach Schweregrad sind Infusionen, eine stationäre Aufnahme oder sogar eine zeitweise Isolation des Hundes nötig, um das Ansteckungsrisiko für Menschen im Haushalt zu senken. Leptospirose zählt zu den Zoonosen, also Krankheiten, die auch auf Menschen übertragbar sind. Bei zu spätem Eingreifen können Organschäden zurückbleiben oder die Krankheit tödlich enden.

Ein jährlicher Schutz durch eine Impfung gegen mehrere Leptospira-Typen ist laut Experten der Universität Bern und des Robert Koch-Institut (RKI) möglich, ersetzt aber nicht die Vorsicht beim Spaziergang. Die Impfung deckt nicht alle Erreger ab – deshalb gilt auch für geimpfte Tiere: Pfützen sind tabu.

Alltagstipps: So beugst du Leptospirose vor

Am besten schützt du deinen Hund, indem du ihn beim Gassigehen genau beobachtest und davon abhältst, aus stehenden oder langsam fließenden Gewässern zu trinken. Besonders an warmen Tagen empfiehlt es sich, Näpfe für Wasser und Futter regelmäßig mit heißem Wasser auszuwaschen. So lassen sich Keime fernhalten.

Wie die AGILA Haustierversicherung und das zooplus Magazin raten, solltest du bei ersten Krankheitszeichen nicht zögern und sofort zum Tierarzt gehen. Eine schnelle Diagnose und passende Behandlung sind entscheidend – das schützt nicht nur deinen Hund, sondern auch dich und deine Familie.

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Verwendete Quelle:
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