Totentanz: Bewegen sich Leichen noch nach der Beerdigung?

Halloween liegt schon einige Monate hinter uns. Doch nun hat eine australische Wissenschaftlerin eine gruselige Entdeckung gemacht. Der menschliche Körper "lebt" noch ein Jahr weiter, nachdem der Tod eingetroffen ist. Ihre Studie stellt möglicherweise einen großen Fortschritt für die Kriminalwissenschaft dar.

Grabsteine auf dem Friedhof
© Getty Images
Grabsteine auf dem Friedhof

Stirbtjemand, so durchläuft der Körper einen längeren Prozess der Verwesung. Nach zwei bis vier Tagen stellt sich die Leichenstarre ein: Die Muskeln werden steif, die Gliedmaßen des Körpers können in keine Richtung mehr bewegt werden.

Eine Wissenschaftlerin macht jedoch jetzt eine erstaunliche Entdeckung. Diese stellt möglicherweise einen großen Fortschritt für die Kriminalwissenschaft dar.

Gruselige Video-Aufnahmen

Alyson Wilson, Forscherin der Kriminalwissenschaft an der australischen Central Queensland University, stellt Erstaunliches fest: Der Körper einer verstorbenen Personkann nach deren Tod bis zu einem Jahr weiter "leben"... oder zumindest sich bewegen.

Um zu diesemSchlusszu gelangen, hat die Wissenschaftlerin über 17 Monate hinweg die Körper von 70 Verstorbenen beobachtet und gefilmt, um dann Zeitraffer-Videos anzufertigen. Dabei hat sie eindeutige Bewegungen beobachtet: So strecken sich beispielsweise angelegte Arme ab, bevor sie manchmal wieder in die Ausgangsposition zurückfinden.

Ein Totentanz, der die Kriminalwissenschaft weiter bringt

Forschern zufolge ist die Erklärung dieses merkwürdigen "Totentanzes" ganz naheliegend: Die Bewegungen sind wohl auf die Verwesung des Körpers zurückzuführen.

Diese geht nämlich nicht nur mit einem Austrocknen der Sehnen und Bänder einher, sondern auch mit einer Freisetzung von Gasen und der Gegenwart verschiedener Arten von Insekten.

Alyson Wilson glaubt, dass ihre Untersuchung wichtige Erkenntnisse für die Kriminalwissenschaft geliefert hat. Insbesondere sollen ihre Beobachtungen helfen, den Todeszeitpunkt verstorbener Personen besser bestimmen zu können.

Auf diese Weise können beispielsweise auch Fehldeutungen in der Auswertung von Tatorten vermindert werden. Wir hoffen, die Untersuchten "ruhen" trotz ihrer Bewegungen in Frieden.

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