Polizisten schildern, wie sie den Angriff auf das Kapitol erlebten

Am 6. Januar stürmt ein wütender Mob das Kapitol. Angestachelt von Donald Trump wollen seine Anhänger:innen die Vereidigung von Joe Biden verhindern. Jetzt soll ein Ausschuss im Kongress die Hintergründe ermitteln.

Aquilino Gonell hat am 6. Januar Todesängste ausgestanden
© Bloomberg / Kontributor@Getty Images
Aquilino Gonell hat am 6. Januar Todesängste ausgestanden

Bei dem Sturm auf den Sitz des US-Kongresses durch Trump-Anhänger und Anhängerinnen kommen fünf Menschen ums Leben, darunter auch ein Polizist. Die anwesenden Polizisten sind auch die ersten, die bei der Untersuchung durch einen Ausschuss zu Wort kommen.

Aussagen der Polizisten

Insgesamt vier Polizisten schildern ihre Erlebnisse. Aquilino Gonell sagt aus, dass er an diesem Tag gedacht habe, dass er den Angriff nicht überleben würde. Für ihn war der Überfall "wie etwas aus einer mittelalterlichen Schlacht", berichtet RND.

Während seiner Aussage bricht der Beamte, den die Geschehnisse deutlich mitgenommen haben, immer wieder in Tränen aus und sagt:

Mehr als sechs Monate später versuche ich immer noch, mich von meinen Verletzungen zu erholen. Für die meisten Leute hat der 6. Januar ein paar Stunden gedauert, aber für diejenigen von uns, die mittendrin waren, hat es nie aufgehört.

Todesängste ausgestanden

Auch der Polizist Michael Fanone hat laut eigener Aussage am 6. Januar Todesängste ausgestanden. Er sei in diesem Moment davon ausgegangen, "dass ich auseinandergerissen oder mit meiner eigenen Waffe erschossen werde. (...) Ich dachte an meine vier Töchter, die ihren Vater verlieren könnten."

Wie ein Arzt ihm später bestätigt, hat Fanone einen Herzinfarkt erlitten, während er geschlagen, mit einem Elektroschocker angegriffen und dabei als Verräter beschimpft worden sei.

Emotionale Aussagen

Ein weiterer Polizist wird ebenfalls beschimpft - mit einem rassistischen Ausdruck. Dabei hat der Beamte Harry Dunn nur seinen Job gemacht und die Angreifer und Angreiferinnen davon abhalten wollen, in die Kammer des Repräsentantenhauses vorzudringen.

Daniel Hodges berichtet, wie er mit seiner eigenen Waffe zu Boden geschlagen wurde, als er von den Trump-Anhängern und Anhängerinnen zwischen Türen gedrückt wurde. Alle Polizisten haben während ihrer Aussagen immer wieder mit den Tränen zu kämpfen und sind hoch emotional.

In dem Video erklären wir euch, warum der Sturm auf das Kapitol zu weiteren Spannungen zwischen Demokrat:innen und Republikaner:innen geführt hat.

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