Promillegrenze bei E-Scootern: Werden die Regeln bald lockerer?

E-Scooter sind in Deutschland sehr beliebt. Im Hinblick auf das Fahren bei Alkoholkonsum gelten bei ihnen die gleichen Regeln wie bei Autos. Noch. Denn das könnte sich nun bald ändern. Expert:innen diskutieren über eine Änderung der Promillegrenze.

Promillegrenze bei E-Scootern: Werden die Regeln bald lockerer?
© Silviu on the street@Pixabay
Promillegrenze bei E-Scootern: Werden die Regeln bald lockerer?

Die Promillegrenze für das Fahren von E-Scootern soll neu überdacht werden, wie t-online berichtet. Bislang gelten für die Roller die gleichen Regeln wie für Autos. Einige Expert:innen plädieren nun jedoch dafür, sich dahingehend mehr an den Regeln für Fahrradfahrer:innen zu orientieren.

Mit einer Geschwindigkeit von höchstens 20 Kilometern pro Stunde seien sie dem Fahrrad näher als dem Auto, erklärt auch der ADAC laut t-online. Beim Verkehrsgerichtstag in Goslar vom 25. bis zum 27. Januar soll nun diskutiert werden, inwieweit die Regelungen für E-Scooter angepasst werden sollen.

Eher Fahrrad als Auto

Grundsätzlich stelle sich die Frage, warum zwischen E-Scootern und Fahrrädern ein Unterschied gemacht wird, wenn sie sogar aus gesetzlicher Sicht gleichgestellt seien - so gelte auch bei E-Scootern beispielsweise keine Helmpflicht und auch keine Fahrerlaubnispflicht, so der ADAC laut t-online weiter.

Als Fahrradfahrer dürfte man bis 1,6 Promille straffrei fahren. E-Scooter gelten jedoch im Gegensatz zu Fahrrädern als Kraftfahrzeuge und müssen sich daher nach den Regeln für Autos richten. Der ADAC fordert deshalb eine Unterscheidung zwischen führerscheinpflichtigen und führerscheinfreien Fahrzeugen, statt zwischen Kraft- und anderen Fahrzeugen.

Weitere Vorsichtsmaßnahmen denkbar

Der ADAC plädiert laut t-online weiterhin dafür, den Alkoholkonsum und die Teilnahme am Straßenverkehr immer klar zu trennen. Dennoch solle man berücksichtigen, dass eine Fahrt unter Alkoholeinfluss mit einem E-Scooter "weit weniger gefährlich" sei, als mit einem Auto.

Unfallforscher Brockmann will in einer Studie ermitteln, ab welchem Alkoholwert im Blut man auch den E-Scooter lieber stehen lassen sollte. Bisher ist der ADAC dafür, Fahrern ab einem Promillewert von 1,1 die Fahrerlaubnis für E-Scooter zu entziehen, sofern sie keinen Führerschein haben. Außerdem sei die Einführung einer Helmpflicht und eine theoretische Prüfung der Straßenverkehrskenntnisse denkbar.

Verwendete Quelle:

t-online: "Werden wie Autos behandelt: Promillegrenze für E-Scooter soll fallen"

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