So kann die Spartaste bei der Toilettenspülung unerwartet teuer werden

Eigentlich soll die Spartaste ja den Wasserverbrauch senken und so Geld sparen. Viele haben sie sich genau deshalb angeschafft. Doch das ist leider ein Fehler, der teuer werden kann.

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© Ivan-balvan@Getty Images
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Gut gemeint ist leider nicht immer auch gut gemacht. Das ist eine Erkenntnis, die man gerne mal hat. Wer bei sich zu Hause extra eine Spartaste bei der Toilettenspülung eingebaut hat, um Wasser und Kosten zu sparen, der hat eigentlich alles richtig gemacht. Doch unter dem Strich hat sich derjenige oder diejenige möglicherweise ein echtes Eigentor geschossen.

Enormer Wasserverbrauch pro Kopf

In Deutschland verbrauchen wir jeden Tag ca. 112 Liter Wasser pro Person. Jede:r Einwohner:in spült täglich allein 35 Liter reines Trinkwasser die Toilette hinunter. Eine Spülung schlägt mit rund 30 Cent zu Buche, im Jahr kommen so 109,50 Euro pro Verbraucher zusammen. Die Lösung soll eine Spartaste für die Toilettenspülung sein.

Allerdings kann das teurer werden als gedacht, berichtet op-online.de. Denn die Spartaste hat nicht nur Vorteile.

Wassersparen liegt im Trend

Zwar haben die Belgier:innen in Bezug auf den Wasserverbrauch in Europa die Nase vorn, doch wir Deutschen sind immerhin auf einem guten zweiten Platz. Seit den 1990ern haben wir ein Auge auf unseren Wasserverbrauch und das hat der Spartaste einen echten Siegeszug beschert.

Kaum ein Haushalt kommt inzwischen ohne die Spartaste bei der Toilettenspülung aus. Doch deren Nutzen ist tatsächlich kritisch zu sehen.

Negative Aspekte der Spartaste

In der Regel werden beim Toilettengang pro Spülung neun bis vierzehn Liter sauberes Trinkwasser in die Kanalisation geleitet. Allerdings gibt es heute schon spezielle Spülkästen für die Toilette, die die Wassermenge auf gut sechs Liter reduzieren. Benutzt man dann noch die Spartaste, sind es am Ende gerade einmal noch drei Liter. Gut?

Nicht unbedingt. Zu wenig Wasser beim Spülvorgang kann zu massiven Problemen führen. Toilettenpapier, Fäkalien, Schmutz u.a. werden nicht richtig in die Kanalisation gespült, wenn zu wenig Wasser fließt.

Dies wiederum führt zu Problemen in den Trinkwasserleitungen und Abwasserkanälen, warnt der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft, Martin Weyand. Gegenüber t-online.de gab er zu bedenken, dass durch die Spartaste unter dem Strich deutlich höhere Kosten verursacht werden könnten.

Auf ausreichend Wasser beim Spülgang achten!

Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU)hat berechnet, dass sechs bis neun Liter Wasser benötigt werden. Nur mit dieser Menge wird das Entstehen von Ablagerungen und Verstopfungen verhindert, die langfristig möglicherweise zu teuren Reparaturen führen.

Insofern gilt: Wasser einzusparen ist wichtig, aber bitte mit Augenmaß. Ansonsten schaden wir uns und unserer Umwelt mehr, als es ihr nutzt.

VerwendeteQuellen:

Op-online.de: Toilette: Warum die Spartaste nicht immer Geld spart - Es kann teuer werden

T-online.de: Wasserspartaste kann zu verstopftem Abfluss führen

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