Netto: Aushang sorgt bei Kundschaft für Spott

In vielen Discountern und Supermärkten werden Einkaufswagen-Diebstähle immer mehr zum Problem. Ein entsprechender Aushang in einer Netto-Filiale wird nun jedoch im Netz heiß diskutiert. Hier erfährst du alle Hintergründe.

Netto: Aushang sorgt bei Kundschaft für Spott
© Tadas Kazakevicius Copyrigted@Getty Images
Netto: Aushang sorgt bei Kundschaft für Spott

Fast jede:r wird es beim wöchentlichen Einkauf schon einmal am eigenen Leib erfahren haben: Man will sich einen Einkaufswagen holen, doch genau in diesem Moment sind alle im Gebrauch. In immer mehr Supermärkten und Discountern hat ein solcher Mangel an Einkaufswagen jedoch mittlerweile andere Gründe.

So zum Beispiel in einer Netto-Filiale, bei der abhandengekommene Einkaufswagen scheinbar zu einem echten Problem geworden sind, wie das Magazin TZ berichtet. Ein entsprechender Aushang in der Filiale bittet daher darum, Einkaufswagen nicht mehr aus dem Laden mitzunehmen. Im Netz sorgt der Zettel jedoch vor allem wegen seiner mangelhaften Rechtschreibung für Aufregung.

In meinem örtlichen Netto
by u/LFshelbyr34 in aberBitteLaminiert

Filial-Aushang sorgt für Spott

"Drei Schlaganfälle in 12 Zeilen bekommen", lautet etwa ein Kommentar unter diesem Reddit-Post. "Liest sich wie Haiku gewollt aber nicht gekonnt". Ein:e andere:r Nutzer:in beschwert sich des Weiteren, dass der Zettel schon einige Zeit dort hänge. "Ich frage mich, wie das der Leitung der Filiale so egal sein kann".

Dennoch finden sich auch Nutzer:innen, die für den Aushang Verständnis haben. "So ein Einkaufswagen kostet durchschnittlich 300€, ich hätte es nicht als Bitte formuliert", lautet etwa ein Kommentar. In der Tat ist die Mitnahme von Einkaufswagen ein wachsendes Problem bei Aldi, Lidl und Co. Insgesamt werden pro Jahr in Deutschland um die 100.000 Wagen nicht zurückgebracht, wie etwa der Business Insider berichtet.

Diebstahl kann mit Freiheitstrafe geahndet werden

Dass das in der Summe zu erheblichen Kosten führt, kann man sich denken - jährlich soll dabei ein finanzieller Schaden von immerhin 15 Millionen Euro entstehen. Neueste Technik soll deshalb ab sofort bei vielen Filialen verhindern, dass Kund:innen das Marktgelände mit dem Einkaufswagen verlassen können.

Dabei ist das Mitnehmen des Einkaufswagens aus reiner Bequemlichkeit - etwa, um die Einkäufe nicht in Tüten bis zur Haustür schleppen zu müssen - noch nicht strafbar. Zumindest, wenn man beabsichtigt, den Wagen anschließend wieder zurückzubringen, wie inFranken erklärt. Tut man das jedoch nicht, handelt es sich dabei um einen Diebstahl, der sogar mit einer Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren geahndet werden kann.

Verwendete Quellen:

TZ: "Discounter Netto reicht‘s! Zettel in Filiale sorgt für heiße Diskussionen"

Reddit: r/aberBitteLaminiert

Business Insider: "Einkaufswagen-Diebe machen Aldi, Lidl und Co. zu schaffen — So schlagen die Discounter jetzt zurück"

inFranken: "Einkaufswagen klauen oder 'ausleihen': Straftat oder nicht? - Diese Folgen drohen"

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