Große Änderung bei Rewe: Jetzt muss die Kundschaft selbst im Supermarkt mit anpacken

Immer wieder werden in Deutschland von Arbeitgeberseite aus Beschwerden laut, es gäbe im Land nicht genug Fachkräfte. Die Supermarktkette Rewe hat da ihren ganz eigenen Ansatz gefunden, der vorsieht, das Kund:innen einen Teil der Arbeit einfach selbst übernehmen.

Große Änderung bei Rewe: Jetzt muss die Kundschaft selbst im Supermarkt mit anpacken
© SOPA@Getty Images
Große Änderung bei Rewe: Jetzt muss die Kundschaft selbst im Supermarkt mit anpacken

Der "Arbeitende Kunde" ist für viele Unternehmen sehr verlockend: Eine Kundschaft, die Teile der Arbeit von Angestellten übernimmt, kann z. B. Kosten einsparen. Wer das gerne mal am eigenen Leib erfahren möchte, muss sich nur in einen der vielen Rewe-Märkte in Köln begeben.

Das Scannen wird zur Kundensache

Wer öfter bei Rewe in Köln einkaufen geht, dem werden in einigen Filialen die vielen Handscanner aufgefallen sein (und auch die Tatsache, dass manche sich in der Schlange vordrängeln dürfen). Ganz neu sind diese nicht: Wie der Express berichtet, sind diese bei der Einzelhandelskette schon seit 2019 in Gebrauch (und das in jedem Bundesland).

Die Scanner werden nicht von überarbeiteten oder kopflosen Mitarbeitenden der Supermärkte, die gerne mit so einigen Verkaufstricks herumhantieren, herumliegen gelassen, sondern sind für die Kundschaft gedacht. Diese muss sich nicht mehr an der Schlange anstehen und die Ware auf das Band legen, damit die Kassierenden jeden Barcode einzeln einscannen; die Arbeit des Scannens übernimmt der Kunde oder die Kundin selbst (wenn er oder sie es denn möchte - bislang scheint Scan&Go vor allem eine Option zu sein).

Vorteile für Kundschaft und die Belegschaft

Laut Rewe selbst soll das Vorgehen besonders zwei Vorteile bieten: "Der Kaufende kann am Ende des Einkaufs bezahlen, ohne die Einkäufe noch mal auf das Kassenband zu legen" und es sei praktisch, wenn der Gesamtpreis sofort angezeigt werde.

Auch entfällt das Anstellen an einer normalen Kasse, Rewe-Kund:innen müssen sich zum Bezahlen einfach an einer Expresskasse anstellen, bei der es dann aber nur noch um das Zahlen selbst geht. All jene, die noch eine Bankkarte mit Maestro-Funktion besitzen, sollten sich allerdings über bestimmte Änderungen informieren, damit das Bezahle nicht auf einmal unmöglich wird.

Die Rewe Group weist den Vorwurf von sich, dass dies auf lange Sicht Personal einsparen würde. Begründet wird der Schritt wie folgt:

Wie jede Branche steht der Lebensmitteleinzelhandel vor der Herausforderung des Fachkräftemangels. Unser Bedarf nach Personal für unsere Märkte steigt jährlich, während es immer weniger Bewerbungen auf die Stellen im Verkauf gibt.

Angestellte sollen sich in der Zeit, die durch das Scannen der Kundschaft eingespart wird, anderen Aufgaben widmen können.

Noch scheint das Phänomen vor allem in Großstädten immer öfter zum Einsatz zu kommen. Es könnte aber auch nur eine Frage der Zeit sein, bis das System wirklich großflächig angewandt wird.

Verwendete Quellen:

Express: Bei Rewe Große Änderung in Kölner Filialen – spart Zeit, aber Vorsicht beim Alkohol-Kauf

Rewe: Schneller am Ziel: selbst scannen & fix zahlen

Vordrängeln im Rewe-Supermarkt: Dieser Personenkreis muss sich künftig nicht mehr an der Kasse anstellen Vordrängeln im Rewe-Supermarkt: Dieser Personenkreis muss sich künftig nicht mehr an der Kasse anstellen