Ein unglaublicher Irrtum: Wie konnten zwei Babys 35 Jahre vertauscht leben?

Stellen Sie sich vor, Ihr ganzes Leben basiert auf einer folgenschweren Verwechslung im Kreißsaal. Genau das ist Doris und Jessica widerfahren – und erst nach 35 Jahren erfahren sie die Wahrheit.

Ein unglaublicher Irrtum: Wie konnten zwei Babys 35 Jahre vertauscht leben?
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Ein unglaublicher Irrtum: Wie konnten zwei Babys 35 Jahre vertauscht leben?
Die schrecklichsten Verbrechen Deutschlands

Es gibt Geschichten, die sowohl tragisch als auch faszinierend sind – und diese gehört zweifellos dazu. Zwei Frauen aus Österreich, Doris und Jessica, stellen erst Jahrzehnte nach ihrer Geburt fest, dass sie eigentlich in der falschen Familie aufgewachsen sind. Ihre Entdeckung wirft ein Schlaglicht auf die Folgen eines lange unerkannten Fehlers und die komplexen Bande von Familie und Identität.

Das folgenschwere Jahr 1990: Zwei Babys, ein verhängnisvoller Fehler

Die Geschichte beginnt 1990 in der Universitätsklinik Graz, wo die beiden Frauen als Frühgeborene zur Welt kommen. Aufgrund ihres Gesundheitszustandes werden die Neugeborenen direkt nach der Entbindung von ihren Müttern getrennt und auf der Station betreut. Genau in diesem Chaos unterläuft dem Personal ein schwerwiegender Fehler: Doris und Jessica werden vertauscht. Statt von ihren leiblichen Eltern werden sie jeweils von einer fremden Familie großgezogen – und keiner der Beteiligten schöpft auch nur den geringsten Verdacht.

Doris wächst in der Überzeugung auf, die Tochter ihrer Eltern zu sein. Erst mit 22 Jahren gerät ihr gesamtes Weltbild ins Wanken. Im Rahmen einer routinemäßigen Blutuntersuchung kommt heraus, dass keine biologische Verwandtschaft zwischen ihr und ihren Eltern besteht.

"Dieser Schock war für alle schwer zu verkraften," erinnert sich Doris.

Dennoch betonen sie und ihre Eltern, dass trotz allem das familiäre Band bestehen bleibt.

Jahre der Ungewissheit: Spurensuche ohne Ergebnis

Für Doris und ihre Eltern beginnt eine jahrelange, kräftezehrende Suche nach Spuren der zweiten betroffenen Familie. Trotz Bemühungen und Hinzuziehen von Experten bleibt das Schicksal des anderen Kindes zunächst unklar. Die Familie lebt mit Zweifeln, aber ohne Gewissheit. Erst viele Jahre später, als Doris’ Hoffnung fast erloschen ist, nimmt das Schicksal eine überraschende Wendung.

Die Entdeckung nach Jahrzehnten: Jessica erfährt mit 35 Jahren von der Wahrheit

Auch Jessica wächst bei Eltern auf, die sie seit ihrer Geburt für ihre leibliche Tochter halten. Erst als sie 35 Jahre alt ist und selbst Mutter wird, stößt sie durch Zufall auf Ungereimtheiten. Eine medizinische Untersuchung wirft Fragen zur Verwandtschaft auf. Als Jessica einen Medienbericht über einen lange zurückliegenden Babytausch in exakt ihrer Geburtsklinik sieht, reift in ihr ein schrecklicher Verdacht.

Sie kontaktiert Doris, deren Fall in den Medien bereits diskutiert wurde. Nach einem ersten Austausch von Informationen und Fotos bestätigen zahlreiche Gemeinsamkeiten den Verdacht. Ein Treffen wird organisiert, und sofort entsteht das Gefühl einer tiefen Vertrautheit zwischen den beiden. Beide spüren, dass sie auf ganz besondere Art miteinander verbunden sind – als hätte es nie eine Trennung gegeben, so eng empfinden sie das Band beim Wiedersehen.

Die Konfrontation mit der eigenen Herkunft: Zwei Familien, viele Emotionen

Nach der Entdeckung organisieren Doris und Jessica gemeinsam mit ihren Familien ein erstes Treffen. Die Situation ist für alle schwer: Freude über das Kennenlernen der leiblichen Tochter/des leiblichen Kindes mischt sich mit Trauer und Unsicherheit darüber, was die Zukunft bringen wird. Während Doris, Jessica und ihre Familien über das Erlebte sprechen, wächst der Wunsch, die Beziehung zu den „neuen“ Familienmitgliedern auszubauen, ohne das bisher gelebte Familienleben zu zerstören.

Beide Frauen betonen nach langen Gesprächen mit ihren Familien, dass für sie nicht einfach ein altes Leben endet und ein neues beginnt. Vielmehr entsteht das Gefühl einer doppelten Zugehörigkeit: Sie bezeichnen sowohl ihre Aufwachs-Familien als auch ihre leiblichen Familien als Heimat. Offenheit, Akzeptanz und Zuversicht helfen ihnen, die psychisch belastende Situation langsam in eine große Chance zu verwandeln.

Juristischer Kampf und gesellschaftliche Debatte: Wer trägt die Verantwortung?

Der Vorfall zieht auch Jahre später noch Wellen nach sich: Zusammen mit den Eltern fordern beide Frauen eine Entschädigung von der involvierten Klinik in Graz. Nach langem juristischen Tauziehen wird ihnen schließlich eine finanzielle Wiedergutmachung zugesprochen. Allerdings weigert sich die Klinik, die konkrete Verantwortung einzugestehen. Dieser Punkt bleibt für die betroffenen Familien ein schmerzlicher Makel – die menschlichen Konsequenzen kann ohnehin niemand ersetzen.

Der Fall Doris und Jessica gibt nicht nur Einblick in eine tragische Verwechslung, sondern lässt auch Fragen zurück: Was macht Familie aus? Welche Rolle spielt Biologie – und was wiegt am Ende mehr: das Blut oder jahrelange Fürsorge? Für Doris und Jessica ist klar: Auch nach dieser Erfahrung wollen sie beide ihre zwei Familien nicht mehr missen.

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Verwendete Quelle:
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