Die Atomkriegsuhr steht im Jahr 2018 bei zwei Minuten vor Mitternacht

Die Atomkriegsuhr steht bei zwei Minuten vor Mitternacht. Erstmals seit dem Kalten Krieg. Symbolisch bleiben der Menschheit somit noch 120 Sekunden, um den Untergang zu verhindern. Problematisch sind vor allem die nuklearen Konflikte, aber auch der Klimawandel.

Die Atomkriegsuhr steht im Jahr 2018 bei zwei Minuten vor Mitternacht
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Die Atomkriegsuhr steht im Jahr 2018 bei zwei Minuten vor Mitternacht

Tick, tack, tick, tack… Die Zeit läuft. Die Zeiger der dunklen Uhr nähern sich einer angsteinflößenden Uhrzeit: Mitternacht. Laut der Prognose bleiben uns nur noch zwei Minuten… bis zum Ende der Welt! So will es zumindest die Atomkriegsuhr.

Diese symbolische Uhr wurde 1945 erfunden, im Rahmen des Manhattan-Projekts, dem Programm, dass die erste Atombombe entwickelte, die später über Hiroshima abgeworfen wurde. Das Konzept der Uhr ist ganz einfach: Je näher sich die Zeiger Mitternacht nähern, desto eher nähert sich die Welt ihrem Untergang.

Damals war ein nuklearer Konflikt die größte Gefahr. Und ein Atomkrieg ist heute immer noch nicht vom Tisch. Deshalb haben die Verantwortlichen die Uhr 30 Sekunden weiter nach vorne verschoben, bis auf zwei Minuten vor Mitternacht. Nie war die Apokalypse so nah.

Das nukleare Risiko vor Augen

Verantwortlich dafür sind vor allem die Atomtests Nordkoreas. Doch auch in Ländern wie Indien, China oder Pakistan wächst das Atomarsenal. „In diesem Jahr müssen wir uns wieder besonders über die Nuklearfrage Sorgen machen“, erklärte Atomwissenschaftlerin Rachel Bronson in einer Mitteilung.

Auch die Spannungen zwischen China und den USA, die seit der Wahl von Donald Trump bestehen, sind ein Grund für die erhöhte Gefahr.

Klimawandel entscheidend

Heute sind jedoch nicht mehr nur geopolitische Spannungen und Atomkonflikte dafür verantwortlich, dass es kurz vor Mitternacht auf der Atomkriegsuhr steht. Ein weiteres, entscheidendes Element ist das Klima. Der Klimawandel gefährdet die Zukunft auf unserem Planeten und könnte zu einem schnellen Ende führen.

„Die CO2-Ausstöße sind wieder besorgniserregend hoch“, sorgt sich Rachel Bronson. Ein Trend, der vor allem von den USA vorgegeben wird. Denn Amerika will sich nicht mehr an das Pariser Klimaabkommen halten.

Gefahr so hoch wie zuletzt im Kalten Krieg

Zwei Minuten, 120 Sekunden, vor Mitternacht, vor dem Ende der Welt… So schlimm stand es zuletzt 1953 um die Welt. 1991, als sich die Sowjetunion auflöste, standen die Zeiger bei 17 Minuten vor Mitternacht.

Seitdem rückte Mitternacht immer näher. 2015 war noch ein Jahr der Erleichterung, die Zeiger gingen nach dem Atomabkommen mit dem Iran und dem Pariser Klimaabkommen um zwei Minuten zurück. Doch 2017 kamen aufgrund der amerikanischen Politik noch einmal 30 Sekunden drauf.

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