Medikamentenengpass: So begleitet ihr euer Kind trotzdem sicher durch das Fieber

Mittlerweile sind Engpässe ja nichts Neues mehr. Wenn es aber um Medikamente geht, hört für viele der Spaß auf. So könnt ihr den Fiebersäftemangel überbrücken.

Fieber ist eine natürliche Reaktion des Körpers. Was aber tun, wenn die Temperatur nicht sinkt und Fiebersäfte ausverkauft sind?
© Rebecca Nelson@Getty Images
Fieber ist eine natürliche Reaktion des Körpers. Was aber tun, wenn die Temperatur nicht sinkt und Fiebersäfte ausverkauft sind?

Ob Klopapapier, Mehl oder Gas - Lebensmittel oder Rohstoffe können tatsächlich knapp werden. Was aber, wenn das Kind krank und kein fiebersenkender Saft mehr aufzutreiben ist? Wir haben ein paar Tipps.

Kein Grund zur Aufregung

Zur Beruhigung vorab: Fieber ist nichts, was sofort eliminiert werden muss, sondern eine natürliche und wichtige Abwehrreaktion des Körpers. Das gilt für Erwachsene sowie für Kinder.

Kinder- & Jugendärzte im Netz erklärt:

Bei einer leicht erhöhten Temperatur bedarf es noch keiner fiebersenkenden Maßnahmen. Steigt die Temperatur deutlich über 39° C, können Eltern in Absprache mit dem Kinder- und Jugendarzt fiebersenkende Mittel (z.B. mit Ibuprofen oder Paracetamol) einsetzen.

Was aber tun, wenn das Fieber stetig steigt (über 39 Grad kann es kritisch werden), weitere Symptome hinzukommen oder eine Wesensveränderung auftritt? Und gibt es Alternativen?

"Zunehmender Kostendruck im Gesundheitswesen"

Bereits Ende März kündigte der Deutsche Apothekerverband Lieferengpässe an. Thomas Rochell, AVWL-Vorstandsvorsitzender, sieht den Grund in dem zunehmenden Kostendruck. Die meisten Hersteller hätten die Produktion des fiebersenkenden Paracetamol-Saftes zum Teil bereits eingestellt.

Zum Glück gibt es Alternativen. Diese sind vielleicht nicht so wohlschmeckend wie die gewohnten Medikamente, doch manche Apotheken stellen auch selbst Fiebersäfte mit Ibuprofen oder Paracetamol her.

Die richtige Dosis

Falls ihr so eine Möglichkeit nicht in der Nähe habt, tun es im Notfall auch Zäpfchen oder Tabletten. Hier ist jedoch Vorsicht geboten, sagt der Berliner Kinderarzt Jakob Maske der Claudius Apotheke Hamburg: "Eine Überdosierung schadet der Leber - und das ist viel schlimmer als das Fieber des Kindes".

Damit die Dosis aber wirkt, sollten Zäpfchen nicht durchgeschnitten werden, denn das Medikament ist nicht immer gleichmäßig verteilt. Bei Tabletten ist die Dosierung schon einfacher, da sie meistens einfach teilbar sind.

Allein die Darreichungsform ist nicht ganz einfach. Kein Kind schluckt schließlich gern Tabletten. Also am besten ins Essen bröseln oder ins Trinkglas geben und sicherstellen, dass die Medizin auch vollständig vom Kind aufgenommen wird.

Verwendete Quellen:

kinderaerzte-im-netz.de: Fieber

apothekerverband.de: Fiebersäfte für Kinder zeitweise knapp

claudius-apotheke-hamburg.de: Nicht lieferbar: Womit sich Kinder-Fiebersaft ersetzen lässt

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