Forschende verwandeln versehentlich umweltschädliches Material in Diamanten

Wissenschaftler:innen wollten ursprünglich die Wetterbedingungen auf Planeten wie Uranus oder Neptun nachahmen und verwandelten versehentlich Plastik in Nano-Diamanten.

Forschende verwandeln versehentlich dieses umweltschädliche Material in Diamanten
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Forschende verwandeln versehentlich dieses umweltschädliche Material in Diamanten

Handelt es sich um eine neue Technik, um im großen Stil zu recyceln? Ein sehr technisches Manöver, um den Wert von Diamanten zu senken, oder gar ein Trick, um reich zu werden? Sicher ist, dass die Forschenden, die für dieses Programm verantwortlich sind, eine ziemliche Entdeckung gemacht haben, indem sie Plastik in Mikrodiamanten verwandelt haben.

Biblisches Wunder oder wissenschaftliche Entdeckung?

Tatsächlich ist es einem internationalen Team von Forschenden gelungen, dieses Wunder wahr werden zu lassen, indem sie billiges Polyethylenterephthalat (PET) in Nano-Diamanten, synthetische mikroskopisch kleine Diamanten, verwandelt haben. Wer hätte das gedacht?

Dominik Kraus, Mitautor der Studie und Professor am Institut für Physik der Universität Rostock, berichtet in der Zeitschrift Treehugger: "Innerhalb von Nanosekunden werden [...] 10 % aller Kohlenstoffatome in dieser Kunststoffprobe in sehr kleine Diamanten umgewandelt".

"Diese Nanodiamanten könnten für die Wissenschaft in Zukunft sehr nützlich sein! Sie könnten besonders interessante technologische Anwendungen haben", erklärt der Forscher, der es immer noch nicht fassen kann.

Die Chemie der Planeten verstehen

Die Ergebnisse dieser Forschung, die im Herbst 2022 in der Zeitschrift Science Advances veröffentlicht wurde, waren völlig unerwartet, erklärt Dominik Kraus. Das kann man wohl sagen! Denn das Ziel der Studie war ursprünglich absolut nicht auf die Ökologie ausgerichtet. Das ursprüngliche Ziel bestand darin, die Chemie von Planeten wie Uranus und Neptun zu verstehen. Wir sind weit davon entfernt, Plastik in Edelsteine zu recyceln.

"Ursprünglich war das Ziel, eine bessere Vorstellung von der Art der Chemie zu bekommen, die im Inneren von Riesenplaneten wie Neptun und Uranus stattfindet", erklärt er.

Ein Laser, der Plastik in Diamanten verwandelt

Um die extremen Wetterbedingungen auf diesen Planeten (mehrere tausend Grad, rekordverdächtiger Luftdruck und eine starke Gravitationsanziehung) nachzuahmen, griffen die Wissenschaftler:innen also auf einen Röntgenlaser zurück. Diese experimentierten mit ihm an einer einfachen Plastikfolie. Das Ergebnis enttäuschte sie nicht!

Dieses Experiment stützt übrigens die Vermutung vieler Astronom:innen, dass die Wetterbedingungen auf Uranus oder Neptun ein "Superionenwasser" erzeugen würden, das wiederum für Diamantenfälle in Form von Regen verantwortlich ist. Das regt zum Träumen an!

Verwendete Quelle:

Treehugger: Scientists Used Lasers to Transform Plastic Into Tiny Diamonds

Aus dem Französischen übersetzt von Gentside Frankreich

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