Verdienst der Ukraine-Soldaten: "Zu wenig" Gehalt vor allem für verwundete Streitkräfte

Der Ukraine-Krieg erforderte in der Vergangenheit bereits mehrere Menschenleben und auch die kämpfenden Soldaten bezahlen oft einen hohen Preis. Der Lohn, den sie dafür angeblich bekommen, sei "zu wenig".

Verdienst der Ukraine-Soldaten: "Zu wenig" Gehalt vor allem für verwundete Streitkräfte
© Laurent Van Der Stockt@Getty Images
Verdienst der Ukraine-Soldaten: "Zu wenig" Gehalt vor allem für verwundete Streitkräfte

Schon zu Beginn des Ukraine-Kriegs hat es Spekulationen über den geringen Lohn der ukrainischen Soldaten gegeben. Wie Bild vor einem Jahr berichtet haben soll, würden die Streitkräfte "nur um die 700 Euro im Monat, umgerechnet rund 22.686,83 Hrywnja", erhalten. Der ukrainische Präsident versprach damals eine Erhöhung der Gehälter.

Das Gehalt der ukrainischen Soldaten

Der ukrainische Generalstab hat mittlerweile Stellung zu den Diskussionen um den Verdienst ihrer Streitkräfte bezogen: In einer Erklärung vom 19. April hieß es, dass die Soldaten an vorderster Front im Ukraine-Krieg "rund 2500 Euro pro Monat" verdienen würden, so Merkur.

Dieses Gehalt sei wichtig, denn es würde "ein hohes Grad an Motivation bei den Soldaten" fördern, um die "militärischen Herausforderungen zu bewältigen". Weiterhin hieß es aus Kiew:

Ein Soldat, der dem Land dient und es vor dem Aggressor schützt, sein eigenes Leben und seine Gesundheit riskiert und Aufgaben unter extrem schwierigen Bedingungen erfüllt, muss hoch motiviert sein.

Hohes Gehalt für mehr Motivation

Umgerechnet liegt dieses Gehalt bei 100.000 ukrainischen Hrywnja. Merkur listet auf, wie sich das Gehalt zusammensetzt: So erhalten alle ukrainischen Soldaten als Grund-Wehrsold rund 490 Euro und Soldaten an der Front hingegen 2500 Euro.

"Soldaten, die nicht direkt an den Kämpfen beteiligt sind", erhalten 30.000 Hrywnja, rund 737 Euro und Soldaten der Flugabwehr würden [ebenso] 737 Euro verdienen. Dabei würden Soldaten im Hinterland allerdings leer ausgehen.

Kiew bezieht Stellung

Grund für die Offenlegung des Gehalts sei die Kritik an der Bezahlung aller Soldaten abseits der Front. Die neuen Gehälter würden erschweren, "notwendigen Kampfbedarf zu kaufen oder medizinische Behandlungen zu bezahlen", laut Merkur. Erst im März berichtete openDemocracy über Soldkürzungen.

Verteidigungsminister Oleksij Resnikow erklärte laut der Webseite im Bezug auf die Kürzungen, dass es bereits das zweite Kriegsjahr sei, viele ukrainische Geschäfte geschlossen seien und demnach Steuern ausblieben. Er sagte: "Wir müssen Waffen kaufen und die riesige Anzahl an Streitkräften ausrüsten, kleiden und ernähren“.

"Zu wenig" Gehalt für verwundete Soldaten

Gegenüber openDemocracy sollen Soldaten gesagt haben, dass das neue Grundgehalt für die Soldaten, die nicht an der Front kämpfen, "zu wenig" sei, "dies gilt insbesondere für diejenigen, die im Kampf verwundet wurden". Der Soldat Anatoliy soll gesagt haben, er müsse sich selbst Schutzausrüstung kaufen:

Natürlich kann ich mit dem kämpfen, was [der Staat] mir zur Verfügung stellt, aber das ist nicht effizient. Und manchmal verringert es einfach die Überlebenschancen.

Verwendete Quellen:

Merkur: 'Wie viel verdienen Soldaten der Ukraine? Kiew nennt jetzt Zahlen'

heute.at: 'Töten für 700 Euro – so wenig bekommen Ukraine-Soldaten'

openDemocracy: 'Ukraine’s soldiers face drastic wage cuts as austerity bites'

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