Gerüchte mit Gewicht. Nach Informationen der renommierten Times erwägt Pep Guardiola, seinen Job bei Manchester City bereits nach dieser Saison zu beenden – und damit deutlich früher als vertraglich vorgesehen. Sein aktueller Kontrakt läuft bis 2027, doch laut dem Bericht gibt es intern Signale, dass ein Abschied schon im kommenden Sommer möglich wäre. Eine endgültige Entscheidung sei demnach noch nicht gefallen, die Abwägung laufe. Für den Klub, der seit Jahren auf Stabilität und Konstanz setzt, wäre das ein massiver Einschnitt. Steht nach acht Jahren der Umbruch an?
Was bisher bekannt ist
Der Times-Bericht beruft sich auf interne Quellen, die von einer realen Option sprechen, dass Guardiola am Saisonende Schluss macht – zwei Jahre vor dem Ende seines Vertrages. Offiziell bestätigt ist nichts, die Vereinsseite schweigt, und auch Guardiola selbst hat bislang keinen klaren Kurs benannt. Der 53-Jährige arbeitet seit 2016 in Manchester, hat dort Strukturen geprägt und eine Ära definiert. Gleichzeitig gilt: Entscheidungen dieser Größenordnung treffen Trainer seines Kalibers selten spontan, sondern nach Phasen intensiver Reflexion über Teamdynamik, persönliche Ziele und die körperliche wie mentale Belastung eines Hochdruckjobs.
Erfolg und Belastung im Gleichschritt
Sportlich liefert City weiter. In den jüngsten Topspielen gab es ein 3:0 gegen Liverpool und ein 3:1 gegen Bournemouth – Ergebnisse, die die Wettbewerbsfähigkeit des Teams unterstreichen. In der laufenden Premier-League-Saison stehen zwar drei Niederlagen zu Buche, insgesamt bleibt die Bilanz aber stark. City liegt aktuell auf Platz zwei, direkt hinter Arsenal. Zahlen zur Guardiola-Ära sprechen eine deutliche Sprache: Seit seinem Amtsantritt 2016 betreute er 550 Spiele und holte im Schnitt 2,28 Punkte pro Partie (Daten u. a. nach transfermarkt.de). Kaum ein Coach in Europa hält dieses Niveau über so lange Zeit.
Doch Erfolg ist kein Schutzschild gegen die Nebenwirkungen des Geschäfts. Bereits im Dezember sprach Guardiola offen über Stressphasen, die ihn an die Grenzen bringen. Wie die tz.de berichtete, klagte der Trainer über Schlafprobleme, schwere Verdauung und eine abendliche Diät, die er in solchen Phasen bewusst leichter hält. Er ordnete diese Tiefs ein – sie seien vorübergehend, genauso wie die euphorischen Hochs. Ein nüchterner Blick auf das Auf und Ab, der zum Anspruch passt, jeden Wettbewerb maximal anzugehen. Klar, die Premier League fordert.
Vor diesem Hintergrund erscheint die Idee eines vorzeitigen Ausstiegs als nachvollziehbare Option – nicht als Flucht, sondern als mögliche Zäsur. Laut Times ist die Tür jedenfalls nicht verschlossen. Parallel verweisen andere Medien wie sportbild.bild.de auf die weiterhin starke Formkurve der Mannschaft und den engen Titelkampf. Der Spagat zwischen permanenter Spitzenleistung und persönlicher Belastbarkeit wird damit zum zentralen Thema. Für Guardiola heißt das: Ausloten, ob der nächste Schritt in Manchester liegen soll – oder im bewussten Schließen eines Kapitels.
Was ein früher Abschied bedeuten würde
Ein Ende im Sommer wäre das vorgezogene Finale eines langen Zyklus. City müsste sich auf eine neue sportliche Führung einstellen, mit allen Folgen für Kaderplanung, Spielidee und Alltagsprozesse. Konkrete Namen, Nachfolger-Profile oder Zeitpläne kursieren derzeit nicht – und wären ohne Entscheidung ohnehin Spekulation. Zugleich zeigt die aktuelle Performance, dass Guardiola das Team trotz aller Gerüchte stabil durch die Saison führt. Das unterstützt die Lesart, dass er sich alle Optionen offenhält, solange Titelrennen und Spielplan volle Konzentration verlangen.
Für Fans und Klubführung bleibt die Lage damit ambivalent: Die Statistiken belegen nachhaltigen Erfolg, die Aussagen zu Stress verweisen auf menschliche Grenzen. Beides schließt sich nicht aus. Ob es am Ende bei einem Weiter-so bleibt oder ein Neustart eingeläutet wird, hängt an Guardiolas persönlicher Abwägung – und daran, welche Perspektive er für sich und das Team sieht. Eines ist klar: Ein offizielles Wort würde die Wellen sofort glätten. Bis dahin gilt: aufmerksam hinschauen, Ergebnisse einordnen, Ruhe bewahren.
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Spekulationen um Guardiola: Hört er nach dieser Saison bei Manchester auf?





