Lufthansa reagiert auf Vorschlag zur Abschaffung von Billigflügen

Bundesfinanzminister Olaf Scholz stößt vor kurzem die Debatte um einen Mindestpreis für Flüge an. Jetzt reagiert ein Vorstandsmitglied der Fluggesellschaft positiv auf diesen Vorschlag.

Lufthansa ist mit Preisgrenze einverstanden
© Miguel Ángel Sanz@Unsplash
Lufthansa ist mit Preisgrenze einverstanden

Vor dem durch die Pandemie herbeigeführten Stillstand stehen die Fluggesellschaften im ständigen Wettstreit um ihre Kunden. Niedrigpreise sind der entscheidende Trumpf.

Nicht nur Kurzstreckenflüge innerhalb Deutschlands oder Europa, sondern tatsächlich auch Langstreckenflüge sind oft sogar für unter einen Euro zu haben.

Olaf Scholz bringt Mindestpreis für Flüge ins Spiel

Mitte Mai erklärt Bundesfinanzminister Olaf Scholz gegenüber ProSieben, gegen Billigflüge vorgehen und eine Preisuntergrenze setzen zu wollen. Flüge zu Dumpingpreisen soll es seiner Meinung nach nicht mehr geben.

Scholz visiert einen Mindestpreis von etwa 50 oder 60 Euro an. Dabei hängen die Preise von den anfallenden Gebühren für die Airlines ab, genauer sagt er gegenüber ProSieben:

Kein Flug darf billiger sein als die Flughafengebühren und alle anderen Gebühren, die dafür anfallen.

Der SPD-Kanzlerkandidat lotet angeblich derzeit die Möglichkeiten hierfür innerhalb des europäischen Rechts aus. Auch von anderen Seiten erhält seine Idee Zuspruch.

Die Lufthansa ist offen für die Mindestpreis-Idee

Nun werden erste Reaktionen seitens der Fluggesellschaften laut. Für die Lufthansa bezieht Vorstandsmitglied Harry Hohmeister Stellung. Er sagt gegenüber der Funke Mediengruppe:

Wenn Mindestpreise heißen, dass Airlines ihre Kosten decken müssen und nicht Phantasiepreise unterhalb der anfallenden Steuern und Gebühren aufrufen dürfen, dann ist das legitim.

Nach seiner Vorstellung machen also Mindestpreise dann Sinn, wenn damit eine Verpflichtung der Fluggesellschaften einhergeht, nur kostendeckende Ticketpreise anbieten zu dürfen.

Einer Verteuerung des Fliegens durch Zusatzsteuern erteilt er aber eine klare Absage, da es schon eine Luftverkehrssteuer gibt, "die in normalen Zeiten etwa eine Milliarde Euro im Jahr für den Staatshaushalt bringt".

Für diese staatlichen Einkünfte aus der Luftverkehrssteuer wünscht sich die Lufthansa die Weiterentwicklung von nachhaltigem Kerosin und neue Antriebstechnologien.

Sollen die Mehreinkünfte, die sich aus einer möglichen Festsetzung eines Mindestpreises ergeben, der Finanzierung der laufenden Kosten der Airlines dienen?

Auch die Fragen der Nachhaltigkeit und der Umweltdimensionen dieser Maßnahme, sowie die der Abschaffung von Kurzstreckenflügen, werden derzeit kontrovers diskutiert.

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