Natalia Klitschko: "Vitali und Wladimir ganz oben auf Todesliste"

Bei Markus Lanz spricht Natalia Klitschko über ihren starken Ehemann und ihren mutigen Schwager.

Vitali und Natalia Klitschko
© Gisela Schober@Getty Images
Vitali und Natalia Klitschko

Es ist im Moment nicht leicht für Natalia Klitschko: Ihr Mann Vitali ist seit 2014 Bürgermeister von Kiew und derzeit in einer besonders schweren Lage. Ihr Schwager Wladimir, der eigentlich in Hamburg lebt, ist aufgrund des Angriffskrieges in die Ukraine gefahren, um seinen Bruder und sein Heimatland zu unterstützen.

Gefahr rund um die Uhr

Natalia Klitschko ist am Mittwochabend zu Gast bei Markus Lanz und spricht über ihren Mann und über ihren Schwager. "Vitali und Wladimir sind an der Frontlinie. Sie sind echt erwachsen geworden. Wow, die sind echte Krieger und Männer geworden!"

Auch die Kinder fragen natürlich nach ihrem Papa, jeden Morgen bekommt Natalia eine kleine SMS, die ihr zeigt, dass ihr Mann noch lebt und sie beruhigt sein kann - so beruhigt, wie man es in einer solchen Ausnahmesituation eben sein kann. Sie sagt:

Man gewöhnt sich dran. Jeder nächste Tag könnte der letzte sein.

Natalia hat Angst um ihren Mann und ihren Schwager

In ihren Erzählungen ist deutlich zu merken, dass sie den Krieg noch immer nicht fassen kann: "Es ist ein Völkermord an der ukrainischen Bevölkerung. Und es ist eine absolute Lüge, dass sie keine zivilen Ziele angreifen."

Hochrangige Politiker:innen sind derzeit besonders gefährdet, es wird gemunkelt, dass es eine Todesliste gibt, auf der Putins Gegner:innen stehen, auf dem ersten Platz steht vermutlich der ukrainische Präsident. Aber auch die Klitschkos stehen darauf, da ist sich die Sängerin ganz sicher:

Sie sind ganz oben auf der Liste. Ich weiß aber, dass sie die Ukraine nie verlassen. Sie werden kämpfen.

"Nie wieder Sklaven sein"

Laut Natalia liegt es in der Natur der Ukrainer:innen, zu kämpfen und ihr Land zu verteidigen, das habe die Geschichte bewiesen. Über viele Jahrhunderte seien sie wie Sklaven behandelt worden und diesen Zustand wollen sie nie wieder erleben:

Wir werden aber nie wieder Sklaven sein. Wir haben für Freiheit und Demokratie gekämpft. Ich spüre in jeder Zelle, dass ich Ukrainerin bin, dass ich Teil dieses tollen Volkes bin. Wir werden nie wieder auf die Knie gehen. Auch nicht vor der Diktatur.

Weiter spricht Natalia von all den Geflüchteten und sie freut sich sehr über die große Hilfsbereitschaft in Deutschland. Dennoch sagt sie, dass sich viele "verloren" fühlen angesichts ihrer hilflosen Lage und der aussichtslosen Situation in ihrem Heimatland. Die Frau der Box-Legende sagt abschließend: "Jeder, der nach Deutschland kommt, würde gerne so schnell wie möglich zurückgehen."

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